Installation mit debootstrap (Debian, Ubuntu)

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Einleitung

In dieser Anleitung erfahren Sie, wie Sie eine Ubuntu-Version Ihrer Wahl mittels "debootstrap" installieren können.

Vorbereitungen

1. Loggen Sie sich in das Control-Panel ein und legen Sie eine neue JiffyBox an. Bei der Auswahl der Distribution können Sie eine beliebige Distribution wählen, da diese anschließend mit der Ubuntu-Version 13.04 ersetzt wird.

2. Klicken Sie im Control-Panel bei der neu angelegten JiffyBox auf "Konfigurieren".

3. Wechseln Sie in der linken Navigation zu "Profile und Festplatten". Löschen Sie die soeben erstellte Konfiguration, indem Sie auf den Button "Alle Festplatten und Profile löschen" klicken.

4. Erstellen Sie eine neue Festplatte mit den folgenden Werten:

  • Name: boot
  • Dateisystem: ext4
  • Größe: Die Festplatte sollte mindestens 1 GB groß sein. Sie können sie jedoch auch größer anlegen.

5. Legen Sie eine weitere Festplatte mit den folgenden Einstellungen an:

  • Name: swap
  • Dateisystem: swap
  • Größe: 1 GB

6. Legen Sie eine dritte Festplatte an. Dabei handelt es sich um die Root-Festplatte, auf der später das Betriebssystem installiert wird:

  • Name: root
  • Dateisystem: Es empfiehlt sich, hier ebenfalls "ext4" zu verwenden.
  • Größe: Für die Partition "root" ist es empfehlenswert, den restlichen Festplattenspeicher zuzuweisen.

7. Legen Sie nun das Profil an:

  • Wählen Sie als Kernel den neuesten PV-Kernel in der 64-Bit-Version, da sonst eine korrekte Verbindung zur Hardware nur erschwert möglich ist.
  • Setzen Sie als Runlevel "Default".
  • Fügen Sie die Festplatten in folgender Reihenfolge hinzu:

    • /dev/xvda boot
    • /dev/xvdb swap
    • /dev/xvdc root
  • Wählen Sie als Root-Festplatte "/dev/xvda".
  • Setzen Sie als Mountoption zunächst "Nur Lesen (ro)".

Installationsumgebung bereitstellen

1. Da auf der JiffyBox derzeit kein Betriebssystem installiert ist, müssen Sie die JiffyBox nun in den Recovery-Modus versetzen:

1.1 Wechseln Sie dazu im Control-Panel zum Punkt "Konsole und Recovery". Dort können Sie das System über die Schaltfläche "Recovery-System jetzt aktivieren" in den Recovery-Modus versetzen.

1.2 Wählen Sie bei der Installation von Ubuntu als Distribution die neueste Ubuntu-Version bzw. bei der Installation von Debian die neueste Debian-Version, da es ansonsten im weiteren Verlauf zu Komplikationen kommen kann. Diese Anleitung haben wir mit der Recovery-Distribution "Ubuntu 12.04 LTS" erstellt.

1.3 Fügen Sie die von Ihnen angelegten Festplatten folgendermaßen ein:

  • "boot" als zweite Festplatte (/dev/xvdb)
  • "swap" als dritte Festplatte (/dev/xvdc)
  • "root" als vierte Festplatte (/dev/xvdd)

1.4 Legen Sie ein Passwort für das Recovery-System fest und klicken Sie auf die Schaltfläche "Aktivieren", um das Recovery-System zu starten.

2. Bei den folgenden Schritten ist es empfehlenswert, Boot-Vorgänge und Meldungen parallel seriell zu beobachten. Dazu können Sie die SSH-Konsole verwenden.

2.1 Um die SSH-Konsole zu nutzen, klicken Sie im Menüpunkt "Konsole und Recovery" im Abschnitt "SSH-Konsole" auf die Schaltfläche "Passwort erstellen" und setzen Sie ein Passwort.

2.1 Verbinden Sie sich anschließend per SSH auf die serielle Konsole. Halten Sie diese Verbindung offen, um Boot-Vorgänge und Meldungen der Installation parallel beobachten zu können. Weitere Informationen zur SSH-Konsole erhalten Sie auf der Seite "Konsole und Recovery".

3. Nichtsdestotrotz empfehlen wir Ihnen, die folgenden Prozesse nicht über die SSH-Konsole vorzunehmen. Loggen Sie sich als Root auf Ihrer JiffyBox ein. Zum Verbinden können Sie den Servernamen im Format jXXXX.servers.jiffybox.net nutzen. Bitte ersetzen Sie jXXXX dabei durch die Bezeichnung Ihrer JiffyBox. Diese sehen Sie im Menüpunkt "Ihre JiffyBox" in Klammern neben dem Namen der JiffyBox. Alternativ können Sie auch die IP-Adresse verwenden.

Installation vorbereiten

Nachdem Sie sich erfolgreich an Ihrer JiffyBox im Recovery-Modus angemeldet haben, befinden Sie sich direkt im Home-Verzeichnis des Benutzers "root".

1. Hängen Sie zunächst die Boot-Partition ein und beginnen Sie die Installation des Grundsystems.

In diesem Beispiel wird eine vollwertige Serverversion von Ubuntu 13.04 installiert. Zugleich wird übergeben, dass "SSH", "udev", die virtuelle Linux-Kernel-Schnittstelle sowie der Bootloader installiert werden sollen. Dies können Sie selbstverständlich beliebig erweitern.

Das Grundsystem installieren Sie mit dem Befehl debootstrap. Innerhalb des Befehls übergeben Sie, welche Systemversion Sie auf Ihrer JiffyBox installieren möchten. Hierzu können Sie den Codenamen der Version angeben. Für Ubuntu 13.10 lautet dieser z.B. saucy. Die Codenamen finden Sie im Ubuntu-Wiki auf der Seite "DevelopmentCodeNames" in der Spalte "Adjective".

Zusätzlich müssen Sie abhängig von der Distribution, die Sie installieren, den Kernel übergeben. Wählen Sie hierzu eine der folgenden Kernel-Architekturen:

DistributionArchitekturKernelcode
Ubuntu32 Bit / 64 Bitlinux-image-virtual
Debian32 Bitlinux-image-686
Debian64 Bitlinux-image-amd64

Ersetzen Sie dann im debootstrap-Befehl KERNELCODE und CODENAME durch die passenden Werte:

 

mount /dev/xvdb /mnt
debootstrap --arch=amd64 --include ssh,udev,KERNELCODE CODENAME /mnt

 

2. Nun ist das Grundsystem installiert und Sie können in das neue System wechseln. Damit das mit dem Befehl chroot möglich ist, hängen Sie zunächst mit folgenden Befehlen einige weitere Verzeichnisse ein:

 

mount -o bind /dev /mnt/dev
mount -o bind /dev/pts /mnt/dev/pts
mount -t sysfs sys /mnt/sys
mount -t proc proc /mnt/proc
cp /proc/mounts /mnt/etc/mtab

 

3. Damit Sie sich außerhalb des Recovery-Modus verbinden können, ist es empfehlenswert, zunächst die Netzwerkkonfiguration zu übergeben. Danach können Sie in das neue System wechseln:

 

cp /etc/resolv.conf /mnt/etc/resolv.conf
cp /etc/network/interfaces /mnt/etc/network/interfaces
chroot /mnt

System konfigurieren

Bevor das System erfolgreich auf Ihrer JiffyBox gebootet werden kann, müssen Sie im System die Festplatten für den Systemstart zuweisen und die Informationen für die virtuelle Konsole hinterlegen.

1. Für die folgenden Schritte benötigen Sie einen Editor. Installieren Sie daher zunächst einen Editor Ihrer Wahl. Wir empfehlen Ihnen, den Editor "vim" zu installieren:

 

apt-get install vim

 

2. Nun können Sie die Festplattenzuweisung in der bereits vorhandenen Datei "/etc/fstab" festlegen. Editieren Sie die Datei mit dem Editor:

 

vim /etc/fstab

 

3. Ergänzen Sie dort die Festplattenzuweisung:

 

# <fs>          <mountpoint>    <type>          <opts>          <dump/pass>

/dev/xvda       /               ext4            defaults                0 1
/dev/xvdb       swap            swap            defaults                0 0
/dev/xvdc       /home           ext4            defaults                0 1

shm             /dev/shm        tmpfs           nodev,nosuid,noexec     0 0
proc            /proc           proc            defaults                0 0

 

4. Damit Sie sich über SSH und die Webkonsole anmelden können, müssen Sie die virtuelle Konsole festlegen. Legen Sie dazu mit folgenden Befehlen eine Datei "virtconsole.conf" an und öffnen Sie sie in einem Editor:

 

touch /etc/init/virtconsole.conf
cd /etc/init
vim virtconsole.conf

 

5. Fügen Sie den folgenden Inhalt in die Datei ein:

 

# virtconsole - getty
#
# This service maintains a getty on tty1 from the point the system is
# started until it is shut down again.
start on stopped rc RUNLEVEL=[2345]
stop on runlevel [!2345]
respawn
exec /sbin/getty 38400 hvc0

Abschließende Konfiguration

1. Für die abschließende Konfiguration müssen noch einige Pakete installiert werden. Deaktivieren Sie daher das Starten der Dienste temporär im chroot:

 

dpkg-divert --local --rename --add /sbin/initctl
ln -s /bin/true /sbin/initctl

 

2. Legen Sie jetzt die Paketquellen fest. Editieren Sie dazu die bereits vorhandene Datei "sources.list":

 

vim /etc/apt/sources.list

 

3. Fügen Sie in der Datei "sources.list" die Paketquellen für die Ubuntu/Debian-Version ein, die Sie installiert haben. Im Fall von Ubuntu 13.04 sind dies:

 

deb de.archive.ubuntu.com/ubuntu raring main restricted universe multiverse
deb de.archive.ubuntu.com/ubuntu raring-updates main restricted universe multiverse
deb de.archive.ubuntu.com/ubuntu raring-security main restricted universe multiverse
deb de.archive.ubuntu.com/ubuntu raring-backports main restricted universe multiverse

 

4. Lesen Sie anschließend die neuen Paketquellen mit dem folgenden Befehl neu ein:

 

apt-get update

 

5. Es ist empfehlenswert, nun für den Benutzer "root" ein neues Passwort zu hinterlegen. Da Sie sich derzeit bereits in dessen Benutzerkontext befinden, können Sie das Passwort direkt ändern. Nutzen Sie dazu den folgenden Befehl:

 

passwd

 

Folgen Sie dann der Bildschirmausgabe und geben Sie das neue Passwort ein.

6. Außerdem empfehlen wir Ihnen, optional einen neuen Benutzer anzulegen und diesen die Gruppen zuzuweisen:

 

adduser BENUTZERNAME
usermod -aG adm,cdrom,sudo,plugdev BENUTZERNAME

 

7. Legen Sie nun noch Ihre Zeitzone fest. Verwenden Sie dazu den folgenden Befehl und folgen Sie der Ausgabe:

 

dpkg-reconfigure tzdata

 

8. Um die Installation nun abzuschließen, machen Sie mit folgenden Befehlen die Dienste wieder startbar:

 

rm /sbin/initctl
dpkg-divert --local --rename --remove /sbin/initctl

System neu starten

1. Deaktivieren Sie nun den Recovery-Modus für die JiffyBox. Dabei wird das Recovery-System vollständig gelöscht und die JiffyBox anschließend in das neue System gebootet. Den Recovery-Modus können Sie im Control-Panel unter "Konsole und Recovery" deaktivieren.

2. Ändern Sie anschließend im Profil der JiffyBox die Mountoption der Root-Festplatte von "Nur Lesen (ro)" auf "Lesen und Schreiben":

Wechseln Sie dazu im Control-Panel zu "Profile und Festplatten" und klicken Sie bei dem jeweiligen Profil auf "Ändern". Dort können Sie die Option anpassen.

3. Nun können Sie Ihre JiffyBox starten.

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