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Absprungrate (Bounce Rate): So bleiben die Besucher auf Ihrer Webseite


Veröffentlicht am 11.10.2023 von DomainFactory

Titelmotiv - Absprungrate (Bounce Rate): So bleiben die Besucher auf Ihrer Webseite

(Update) Die Bounce Rate (zu deutsch: Absprungrate) ist einer der wichtigsten Indikatoren, wenn es um die Beurteilung der Performance einer Website geht. Sie misst den Prozentsatz der Besucher, die nach dem Besuch, also dem Seitenaufruf einer einzigen Seite die Website verlassen.

 

Inhaltsverzeichnis

  1. Die Definition der Bounce Rate
  2. Bounce Rate vs. Exit Rate
  3. Die Formel für die Bounce Rate
  4. Was ist eine gute Bounce Rate?
  5. Wie Sie Ihre Bounce Rate ermitteln
  6. Wie man die Bounce Rate reduziert
  7. Bounce Rates können trügerisch sein
  8. Zu guter Letzt: Der Rankingfaktor

Die Definition der Bounce Rate

Eine niedrige Bounce Rate zeigt an, dass Besucher auf andere Seiten innerhalb der Website klicken (und auch mehr Zeit auf der Website verbringen), während eine höhere Bounce Rate darauf hinweist, dass Besucher, die eine Website angesteuert haben, diese sofort wieder verlassen. So bedeutet eine Bounce Rate von 20 %, dass einer von fünf Besuchern zu einer anderen Website gewechselt ist.

Bounce Rate vs. Exit Rate

Die Exit Rate (zu deutsch: Ausstiegsrate) ist neben der Bounce Rate eine weitere wichtige Metrik zur Beurteilung der Website-Performance. Die Bounce Rate bezieht sich auf den Prozentsatz der Besucher, die eine Seite auf Ihrer Website besuchen und ohne weitere Aktivität "abspringen", wohingegen die Exit Rate den Prozentsatz jener Besucher beschreibt, die nach dem Besuch mehrerer Seiten auf Ihrer Website von einer bestimmten Seite aussteigen. Eine hohe Ausstiegsrate ist also mitnichten problematisch.

Die Formel für die Bounce Rate

Die Bounce Rate wird durch die Anzahl der Einzelseitenbesuche im Vergleich zur Gesamtzahl der Besucher berechnet. Wenn zum Beispiel 100 Personen eine Website besuchen und nur zehn eine Seite ansehen, dann beträgt die Absprungrate 90 %. Durch das Monitoring können Muster oder Probleme identifiziert werden, die Einfluss auf die Website-Performance nehmen.

Was ist eine gute Bounce Rate?

Ein hohe Bounce Rate kann für Website-Betreiber entmutigend sein, doch 0 % Bounces anzustreben, ist oft unrealistisch. Im Allgemeinen liegen die durchschnittlichen und optimalen Absprungraten zwischen 26 % und 40 %. Bounce Rates unterscheiden sich von Branche zu Branche, wie Softwareanbieter Semrush Ende 2022 feststellte.

  • E-Commerce und Einzelhandel: 20 % bis 45 %.
  • B2B-Websites: 25 % bis 55 %
  • LeadGen-Websites: 30 % bis 55 %
  • Content-Websites: 35 % bis 60 %
  • Landing Pages: 60 % bis 90 %
  • Online-Wörterbücher, Portale und Blogs: 65 % bis 90 %

Alle Raten unterhalb von 20 % sollten, so schön sie auch aussehen, aufgrund möglicher Implementierungsprobleme überprüft werden. 

Absprungrate Seiten

Wie Sie Ihre Bounce Rate ermitteln

Bounce Rate mit Universal Analytics ermitteln

Bis das weitverbreitete Google Universal Analytics am 1. Juli in Rente geschickt wird, vergehen noch einige Tage. Weil Zeit Geld ist, erklären wir Ihnen hier noch einmal die wichtigsten Schritte zur Ermittlung der Absprungrate mit Hilfe von Google Universal Analytics:

  1. Navigieren Sie zu einem beliebigen Bericht mit einer Datentabelle (Registerkarte Akquisition, Verhalten oder Konversion). Sie alle enthalten die Bounce-Rate-Metrik.
  2. Wenn Sie beispielsweise auf "Verhalten", "Website-Inhalt" und "Alle Seiten" klicken, zeigt der Bericht eine Spalte "Absprungrate" an.
  3. Um die Absprungraten für einzelne Seiten anzuzeigen, klicken Sie auf einen der Einträge in der Tabelle.
  4. Wenn Sie auf den Eintrag klicken, erhalten Sie genauere Informationen über diese Seite. Dazu gehören ein Diagramm und die durchschnittliche Absprungrate der Seite im Laufe der Zeit.
  5. Sie können auch die erweiterte Suchfunktion verwenden, um die Suchergebnisse einzugrenzen, indem Sie Einschlüsse, Ausschlüsse oder Dimensionen und Metriken hinzufügen.
  6. Klicken Sie zunächst auf die Schaltfläche "Erweitert", die sich über der Tabelle befindet.
  7. Daraufhin wird ein Dropdown-Formular geöffnet, mit dem Sie Ihren Datensatz noch weiter eingrenzen können.

Profi-Tipp: Wenn Sie wissen, dass eine oder mehrere Seiten höhere Absprungraten aufweisen und nicht möchten, dass diese Ihre Gesamtprozentsätze verzerren, können Sie diese aus Ihren Berichten ausschließen. 

Bounce Rate mit Google Analytics 4 ermitteln

Die Überprüfung Ihrer Absprungrate in GA4 ist ein wenig knifflig.

  1. Gehen Sie zunächst auf die Registerkarte "Berichte" (auf der linken Seite).
  2. Klicken Sie dann auf "Engagement" und dann auf "Pages and Screens".
  3. Verwenden Sie dann das Bleistiftsymbol oben rechts auf Ihrem Bildschirm, um den Bericht anzupassen.
  4. Rechts neben dem Symbol sollte eine Seitenleiste erscheinen.
  5. Wählen Sie in dieser Seitenleiste "Messwerte".
  6. Diese Seitenleiste zeigt die Standard-Metriken an, die im Bericht "Pages and Screens" enthalten sind.
  7. Klicken Sie ganz unten auf "Messwert hinzufügen" und wählen Sie "Absprungrate".
  8. Klicken Sie auf die sechs Punkte neben der "Absprungrate" und ziehen Sie sie nach oben, so dass sie eine der ersten Spalten wird.
  9. Klicken Sie dann auf "Übernehmen".
  10. Die Absprungrate wird nun in den Bericht aufgenommen. Klicken Sie also auf "Übernehmen" und dann auf "Änderungen am aktuellen Bericht speichern".

Nun können Sie zurück navigieren und überprüfen, ob Sie den Standardbericht erfolgreich angepasst haben, um die Bounce Rate einzubeziehen.

Sie möchten mehr über Google Analytics 4 erfahren, lesen Sie dazu unseren Artikel. 

Wie man Bounce Rates reduziert

  1. Stellen Sie sicher, dass Ihre Website für Mobilgeräte optimiert ist.
  2. Betrachten Sie Ihre Absprungrate auf der Grundlage verschiedener Quellen und nehmen Sie erst dann dezidierte Optimierungen vor.
  3. Vermeiden Sie andere Unterbrechungen (z.B. Pop-Ups, Banner oder Ads), die die User Experience beeinträchtigen könnten.
  4. Ermitteln Sie, für welche Keywords diese Seite rankt und ob Ihre Inhalte diese Themen auch bedienen. Achten Sie insbesondere auf die Suchintention.
  5. Verbessern Sie die Page Speed.
  6. Integrieren Sie gezielt zum Kontext passende interne Links.
  7. Gestalten Sie den Content lesefreundlich.

Bounce Rates können trügerisch sein

  1. Bounce Rates lassen sich, aus welchen Gründen auch immer, manipulieren: So können Sie beispielsweise Google Analytics Events so einrichten, dass GA ausgehende Klicks als "Ereignisse" interpretiert. 
  2. Bounce Rates berücksichtigen nicht die Zeit, die auf einer Seite verbracht wird. So können Seiten, die z.B. einen Leser per Long-form Content an sich binden und damit den Intent des Nutzers vollständig erfüllen, als negativ eingestuft werden.
  3. Bounce Rates sagen nichts darüber aus, wie eine Seite funktioniert: Vielleicht haben Sie Ihre Telefonnummer und Ihre Adresse auf Ihrer Homepage, und das ist alles, wonach manche Besucher suchen – Stichwort Intent
  4. Die Bounce Rate berücksichtigt nicht die Ereignisse oder Verhaltensweisen, die vor jedem Absprung stattgefunden haben.

Zu guter Letzt: Der Rankingfaktor 

Die Bounce Rate ist also eine Metrik, die im Kontext betrachtet werden muss, denn viele verschiedene Faktoren nehmen Einfluss auf sie. Wenn Sie diese Tipps beachten, wird Ihre Absprungrate aller Wahrscheinlichkeit nach sinken. Und vergessen Sie nicht: Sie brauchen keine Absprungrate von 20 % oder weniger. Sie muss nur besser sein als die Ihrer Konkurrenz. 😉

Sobald Ihre Absprungrate sinkt, werden Sie feststellen, dass Ihre Conversion-Rate steigt. Auch Ihr Suchmaschinenranking könnte sich erhöhen. Wenn Sie in diese Verbesserungen investieren, erzielen Sie auch Erfolge in vielen anderen Bereichen – es lohnt sich also.

 

Titelmotiv: Photo by John Schnobrich on Unsplash

 

Der Autor:


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