Contao - das Vierte seines Namens*
Veröffentlicht am 29.06.2015 von Oliver Reiff
Contao ist eines der beliebtesten Content Management Systeme auf dem deutschen Markt. Version 4 startet jetzt richtig durch.Ein wahrhaft phantastisches CMS
Für alle, die sich gerade fragen "Con... - Wer?", hier eine kurze Einordnung. Contao (https://contao.org/de/) wird seit 2006 als Open Source-CMS kontinuierlich weiterentwickelt. Es setzt auf offene Standards, bietet hohe Sicherheit und ist dabei doch leicht an die eigenen Wünsche und Anforderungen anpassbar. Dank des durchgängigen Bedienkonzeptes finden sich Benutzer intuitiv zurecht. Für uns als Agentur besonders wichtig: Contao bietet LTS-Versionen, d.h. bestimmte Versionen mit einem Support von mehreren Jahren. Für die (noch) aktuelle Version 3.5 endet der Support erst Mitte 2017. Das gibt unseren Kunden Investitionssicherheit. Contao legt auch großen Wert auf Barrierearmut und Suchmaschinenfreundlichkeit, was insbesondere mobilen Webseiten zugutekommt. Tauchen dennoch einmal Probleme auf, gibt es vielfältigen Support von professionellen Partnern wie uns, der Community oder der Contao-Association: vom Tipp im Forum bis zum Schulungsprogramm live vor Ort.
Inzwischen ist Contao in der deutschlandweiten Verbreitung als CMS für Webseiten laut CMSCrawler auf Platz 6, Tendenz steigend. Gemäß Webworker-Umfrage 2014 ist Contao sogar das drittbeliebteste CMS hinter Wordpress und ganz knapp hinter TYPO3.
Version 4 - Ein Tanz mit Drachen
Pünktlich zur Contao-Konferenz Ende Mai 2015 wurde die Version 4.0 öffentlich präsentiert. Für Anwender ändert sich erst einmal wenig, dafür umso mehr für Entwickler: Mit dem bekannten und beliebten PHP-Framework Symfony2 hat Contao einen neuen technischen Unterbau bekommen. Contao ist jetzt ein Symfony-Bundle und kann als solches leicht über Composer installiert werden. Derzeit ist das noch etwas für Menschen, die wissen, wie man mit einer Shell umgeht. Doch damit funktioniert die Installation zumindest auf unseren lokalen Systemen und denen von domainFACTORY reibungsfrei. Derzeit arbeiten die Entwickler am gewohnten Installationsprogramm, eine grafischen Oberfläche für Composer und einem Migrationstool, um Contao 3-Präsenzen leichter auf die Version 4 zu bringen.
Diese Umstellung war natürlich ein Tanz mit Drachen, da zwei ausgewachsene und etablierte Systeme miteinander verheiratet wurden. Ich finde, das ist dem Entwickler-Team um Contao-Erfinder Leo Feyer sehr gut gelungen. Symfony bietet Entwicklern viele neue Möglichkeiten: Vom gelungenen Debug-Modus bis zu über 2.500 Bundles, die sich meist recht leicht in Contao integrieren lassen. Gleichzeitig sind die Inkompatibilitäten nicht zu groß geworden. Eigene Erweiterungen können relativ einfach auf den aktuellen Stand gebracht werden.
Contao hat inzwischen auch etwas höhere Hosting-Anforderungen: Pflicht ist jetzt MySQL 5 (oder höher), PHP 5.4 (oder höher), PHP-Short-Open-Tags, ein vom Root-Ordner abweichender Document-Root und ein etwas gestiegenes Speicherlimit. Also nichts, was domainFACTORY-Kunden in Bedrängnis bringen könnte.
Ein Blick in die Zukunft
Mit Version 4 hat das Contao-Team wieder einen großen Meilenstein genommen. Wie bei Contao üblich folgen die für Nutzer interessanten Features dann in den sog. Minor-Releases, also 4.1, 4.2, etc. In Version 3 waren das das datenbankgestützte Filesystem sowie vor allem die Unterstützung von Responsive Images, die das Erstellen von mobilen Webseiten deutlich vereinfacht hat. Aber auch ohne magische Fähigkeiten sehen wir der Zukunft also sowohl gelassen als auch gespannt entgegen!
* So ganz richtig ist die Überschrift eigentlich nicht: die Älteren unter uns werden sich daran erinnern, dass Contao bis in die Version 2 hinein noch TYPOlight hieß. Glücklicherweise wurde der Name geändert!