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WordPress-Redirects einrichten – Wir erklären, wie es geht


Veröffentlicht am 12.02.2024 von DomainFactory

Titelmotiv: WordPress-Redirects einrichten – Wir erklären, wie es geht

Da Sie Ihre WordPress-Seite immer aktuell halten und Informationen auf dem neuesten Stand bieten wollen, ist sie ständiger Veränderung unterworfen. Inhalte, die veraltet oder irrelevant sind, entfernen Sie und fügen neue Dokumente ein. Manchmal wird es dabei erforderlich, die Webseite neu zu strukturieren. Mit Neuerungen an der Navigation und am Design versuchen Sie, die Nutzbarkeit zu verbessern und Besucher besser durch Ihre Angebote zu führen. Und wenn sich der Name Ihres Unternehmens ändert, dann wollen Sie auch einen neuen Domain-Namen.


Bei all dieser notwendigen Dynamik auf Ihrer WordPress-Seite müssen Sie dafür Sorge tragen, dass Verlinkungen nicht ins Leere laufen. Wie Sie dafür in WordPress Redirects einrichten, was das überhaupt ist und welche Plugins Sie dafür nutzen können, erläutern wir hier.

Was sind WordPress-Redirects?

Die Lösung für eine funktionierende Verlinkung in WordPress ist die gleiche wie im Straßenbau: Wird irgendwo eine Baustelle eingerichtet, die dazu führt, dass der Verkehr nicht mehr fließen kann, richtet man eine Umleitung ein, um zu verhindern, dass die Verkehrsteilnehmer unvermittelt in einer Sackgasse stehen. Genau das passiert auch, wenn WordPress-Seiten umgebaut werden.
Eine Umleitung auf einer Webseite heißt „Redirect“ und ist der automatisierte Prozess der Weiterleitung einer URL an eine andere URL. Redirects eröffnen die Möglichkeit, sowohl Besucher als auch Suchmaschinen zu einer anderen URL zu lenken. Anders als im Straßenverkehr ist diese Umleitung für Besucher kaum wahrnehmbar und schränkt die Nutzbarkeit der Webseite nicht ein.

Anwendungsfälle für das Einrichten von Redirects

Weiterleitungen sollten immer dann eingerichtet werden, wenn sich bestehende URLs ändern. Neben dem Verschieben einzelner Inhalte in andere Bereiche der WordPress-Seite sind eine Reihe weiterer Gründe denkbar:
•    Umzug der Webseite auf eine neue Domain
•    Umbau der Webseitenstruktur
•    Automatische Anzeige einer bestimmten Sprach- und Länderversion mithilfe von Geotargeting 
•    Der Erwerb eines SSL-Zertifikats, der eine Umleitung von http auf https erforderlich macht
•    Die Umleitung einer Domain ohne vorangestelltes www auf eine Domain mit www 

Warum sind Redirects wichtig?

Wenn eine URL, die nicht mehr existiert, aufgerufen wird, ohne dass ein Redirect eingerichtet wurde, landen die Besucher auf einer 404-Fehlerseite. Passiert das sogar häufiger, kann man schnell den Eindruck gewinnen, die Webseite wäre schlecht gepflegt und deshalb mühsam zu erkunden. Besucher drohen dann abzuspringen. Der 404-Fehler wirkt sich auch negativ auf das Ranking in den Ergebnissen von Suchmaschinen aus. Denn dann findet der Crawler keine indexierbaren Inhalte, Backlinks gehen ins Leere ­– und auch die Benutzererfahrung ist heute ein wichtiger Ranking-Faktor. Redirects bewahren dagegen wahrscheinlich zumindest bei Google den „Linkjuice“, den PageRank der früheren URL, und helfen damit der neuen Seite beim Ranken.

Vermeiden sollte man allerdings automatische Redirects von nicht mehr vorhandenen oder umgezogenen Seiten auf beispielsweise die Startseite, wenn das inhaltlich gar nicht passt. Denn auch solche provisorischen, unpassenden Redirects werden von Suchmaschinen oft erkannt und wirken sich dann negativ auf das Ranking aus.

Typen von Redirects

Unterscheiden kann man zunächst einmal in clientseitige und serverseitige Redirects. Clientseitige Redirects werden im Quellcode der Seite implementiert und vom Client ausgeführt. Möglich ist hier einerseits eine JavaScript-Implementierung (per window.location-Funktion). Allerdings erfordert ein JavaScript-Redirect auch einen Client, zum Beispiel einen Browser, der JavaScript-fähig ist, sonst funktioniert die Weiterleitung nicht. Eine weitere Möglichkeit für einen clientseitigen Redirect besteht darin, einen „Meta Refresh Tag“ zu einer neuen Ziel-URL im <head>-Bereich der HTML-Seite zu programmieren. Der Code für ein Refresh auf eine neue Domain sieht beispielsweise folgendermaßen aus:

 

<meta http-equiv="refresh" content="3; URL=http://www.neue-domain.de/">

 

Die Ziffer „3“ in diesem Beispiel gibt an, nach wie vielen Sekunden der Browser die neue URL laden soll. Clientseitige Redirects gelten jedoch insgesamt als Notlösungen, da sie langsamer sind als serverseitige und sich auch eher negativ auf die SEO-Bemühungen auswirken.

Bei serverseitigen Redirects sendet der Server nach dem Aufruf einer URL durch einen Client eine Statusmeldung, die anzeigt, dass die gewünschte URL zu einer anderen URL umgeleitet wird, die dann stattdessen vom Client geöffnet wird. Es gibt verschiedene Arten von serverseitigen Redirects, die sich vor allem darin unterscheiden, ob die Weiterleitung permanent oder temporär ist.

Die verschiedenen Redirect-Statuscodes

Wer einen Redirect einrichten will, muss zunächst entscheiden, welcher Typ der richtige ist. Sie heißen wie der Status-Code, den der Server dem Client meldet. Die wichtigsten sind 301, 302 oder 307.

Für die meisten Fälle ist die 301-Weiterleitung („Moved Permanently“) am besten. Sie schafft eine permanente Umleitung, bei der die volle Ranking Power an die umgeleitete Seite weitergegeben wird. Sie ist die richtige Wahl beim Umzug auf eine neue Domain, für die dauerhafte Änderung der Webseiten-Struktur, den dauerhaften Umzug von Inhalten oder die Änderung des Protokolls (von HTTP zu HTTPS) nach Erwerb eines SSL-Zertifikats.

Soll eine Seite dagegen nur vorübergehend umgeleitet werden, beispielsweise um die richtige Sprach- und Länderversion anzuzeigen oder auf eine besondere, zeitlich begrenzte Aktion hinzuweisen, ist der 302 Redirect („Moved Temporarily“) richtig.

Eine weitere temporäre Art der Weiterleitung ist der 307 Redirect („Temporary Redirect“), der besonders für das kurzfristige Weiterleiten im Zuge einer Serverwartung geeignet ist.

Redirects einrichten mit WordPress

Wie können Sie nun mit WordPress Redirects einrichten? Das geht sowohl manuell als auch über Plugins. Für den manuellen Weg (und ohne externe Tools wie den Google Tag Manager zu nutzen) können Sie neben dem oben beschriebenen Wegen auch PHP oder die .htaccess nutzen.

PHP beinhaltet allerdings Änderungen am Code Ihres Themes, weswegen Sie dafür ein Child Theme erstellen sollten, denn die Core-Dateien des Parent Theme werden bei jedem Update überschrieben.

Die einfachste Möglichkeit ist die PHP-Funktion header(). Der PHP-Code für die Umleitung auf eine neue Domain kann beispielsweise so aussehen:

<?php
header("HTTP/1.1 301 Moved Permanently");

header("Location: www.alte-domain.de/neue-domain.php");


die();
?>

Oder so:

<?php 

header("Location: www.example.com/example-url", true, 301);  


exit();  
?> 

Wichtig: Dieser Code muss oben in der entsprechenden PHP-Seite (index.php, header.php) vor den ersten HTML-Elementen (!DOCTYPE-Deklaration) eingefügt werden. Sonst gibt es vielleicht eine Fehlermeldung („Headers already sent“).

Eine weitere Möglichkeit ist das Verwenden der WordPress-Funktion wp_redirect in einer eigenen Funktion in der functions.php (des Child Themes). Bitte beachten: wp_redirect nutzt „unter der Haube“ ebenfalls die PHP-Funktion header(). Deshalb hat es sich bewährt, einen Hook in wp_loaded zu setzen, um die erwähnte Fehlermeldung zu verhindern.

Die letzte und nach Möglichkeit immer vorzuziehende Variante für manuelle Weiterleitungen sind Änderungen der .htaccess-Datei im Hauptverzeichnis der WordPress-Installation auf einem Apache-Server. Möchten Sie Ihre alte Domain auf eine neue umleiten, fügen Sie folgenden Code in die .htaccess-Datei ein:

RewriteEngine on
RewriteBase /
rewritecond %{http_host} ^alte-domain.de [nc]

rewriterule ^(.*)$ www.neue-domain.de/$1 [r=301,l]

 

Damit leiten Sie Ihre komplette alte Domain mit allen Unterseiten auf die neue Domain um. Aber Achtung: Fehler im Code führen schnell dazu, dass Ihre WordPress-Seite gar nicht mehr erreichbar ist!

WordPress Redirect Plugins

Mit Plugins lassen sich Weiterleitungen komfortabel und sicher auch ohne Code-Kenntnisse vornehmen. Sehr zu empfehlen ist beispielsweise das zuverlässige Plugin Redirection. Es erleichtert schon seit 10 Jahren vollkommen kostenfrei und sehr übersichtlich das Weiterleiten von URLs. Redirection ist einfach zu nutzen und verfügt über eine weitere hilfreiche Funktion: Es zeigt Ihnen alle 404-Meldungen an, die durch Aufrufe von nicht mehr existenten Seiten Ihrer WordPress-Installation entstanden sind. So können Sie diese Fehler schnell beheben.

Wenn Sie neben permanenten auch temporäre Redirects einrichten und verwalten wollen, ist das Plugin 301 Redirects – Easy Redirect Manager zu empfehlen, das in seinen Grundfunktionen ebenfalls kostenfrei ist. Neben 301- lassen sich auch 302- und 307-Weiterleitungen mit diesem Plugin erstellen. Auch dieses WordPress Redirect Plugin verfügt über ein 404-Fehlerprotokoll, um problematische Links zu identifizieren.

WordPress-Redirects einrichten - Fazit

Redirects verhindern, dass Besucher Ihrer WordPress-Seite auf eine 404-Fehlerseite gelangen, wenn die angeforderte Seite umgezogen ist oder nicht mehr existiert. Zum einen verbessert sich durch WordPress Redirects die Besuchererfahrung, zum anderen stellen sie wichtige SEO-Maßnahmen dar. Sie können WordPress Redirects manuell einrichten, doch den besten Überblick über problematische Links erhalten Sie durch die hier empfohlenen WordPress Redirect Plugins. Sie helfen Ihnen zuverlässig bei der Fehleranalyse sowie der Erstellung und Verwaltung von Weiterleitungen.

Titelmotiv: Photo by Nick Fewings on Unsplash

Der Autor:


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