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Yoast SEO-Anleitung für Einsteiger


Veröffentlicht am 04.01.2023 von Britta Kretschmer

Viele Benutzer*innen einer WordPress-Website wissen gar nicht, was sie für das Suchmaschinenergebnis ihrer Angebote selbst tun können. Zwar hat ihnen oftmals bereits jemand Yoast SEO als Hilfsmittel installiert. Doch eine Anleitung, was Yoast SEO wirklich leistet und wie es funktioniert, haben sie meist nicht erhalten.

Dabei muss eines klar sein: Das Plugin ist ein Hilfsmittel, das Website-Betreiber*innen bei der Arbeit unterstützt. Es nimmt ihnen die Arbeit nicht vollends ab. Ich könnte sogar so weit gehen zu sagen: Mit Yoast SEO fängt die Arbeit erst so richtig an!

Wozu ein SEO-Plugin – und was kann es leisten?

Die Erfahrung besagt, dass bei Kund*innen meist nur ein Aspekt bei der Erstellung einer Website im Vordergrund steht. Sehr oft dominiert der Wunsch, dass das Ganze gut aussieht. An zweiter Stelle steht der Bedarf nach Funktion. Bei den Texten heißt es allzu oft: »So viel liest doch niemand!« Suchmaschinenoptimierung jedoch spielt bei der Erstellung viel zu selten eine Rolle.

Also entstehen oft sehr ansehnliche Websites mit einem Übermaß an Funktion und einer Textmenge, die kaum Aussagekraft hat. Irgendwann fällt dann auf, dass diese Art von Angebot gar nicht gut ranken mag. Und erst dann spielt Suchmaschinenoptimierung überhaupt eine Rolle. Plugins wie Yoast SEO sollen es nun richten, ohne Anleitung jedoch sind die meisten Benutzer*innen überfordert.

Suchmaschinenoptimierung ist aber auch ein sehr großes Feld. Nicht umsonst spezialisieren sich Anbieter meist auf Teilbereiche. Begrifflichkeiten sind hier zum Beispiel »onpage« und »offpage«. Die einen kümmern sich also nur um Aspekte, die sie an der Website an sich verbessern können. Andere hingegen sind zum Beispiel auf Linkbuilding spezialisiert.

Snippets

Yoast SEO unterstützt im Bereich »onpage«. Zuerst einmal hilft das Plugin dabei, die für jeden einzelnen Inhalt erforderlichen Elemente zu erstellen, die es Suchmaschinen und Menschen erleichtern, zu verstehen, worum es eigentlich geht.

Wir reden hier von allen Elementen, aus denen die Vorschau des Inhalts in den Suchergebnissen besteht. Das sind die sogenannten Snippets. Es geht also mindestens um den anklickbaren Titel, die Meta-Beschreibung und die URL.

Yoast SEO-Anleitung Abbildung: Snippet für mobile Geräte

Snippet für mobile Geräte

Ohne ein Plugin wie Yoast SEO können WordPress-Benutzer*innen diese Angaben gar nicht hinterlegen, da die Funktionen in WordPress nicht integriert sind. Fehlen diese Angaben, entscheiden die Suchmaschinen folglich selbst, wie die Vorschau lauten soll.

Yoast SEO stellt die Felder zur Verfügung und übernimmt für den SEO-Titel den Titel der Seite oder des Beitrags. Ebenso übernimmt es natürlich die URL. Für die Meta-Beschreibung hingegen müssen Sie schon selbst sorgen.

Die größte Leistung von Yoast SEO ist es, für die konkrete Arbeit – wenn man so will – selbst eine Anleitung zu bieten. Dies geschieht im Zusammenhang mit der sogenannten Keyphrase. Aber dafür muss man erst einmal verstanden haben, was es mit diesen Keyphrasen auf sich hat und warum die so wichtig sind.

Keyphrasen = Suchphrasen

Suchergebnisse zeigen das Ergebnis von Suchen. Ein banaler Satz? Stimmt. Und doch ist das allzu oft gar nicht klar.

Nehmen wir diesen Blog als Beispiel. Wer nach »DomainFactory Blog« sucht, wird ihn definitiv auch finden. Das setzt allerdings voraus, dass DomainFactory bereits bekannt ist. Und zwar nicht nur als Hosting-, sondern auch als Bloganbieter.

Interessanter wird es, wenn ich nach etwas Konkretem suche – einer Fragestellung rund um WordPress zum Beispiel – und mir die Suchmaschinen einen passenden Beitrag dieses Blogs ausgeben. In dem Fall spielt es keine Rolle, ob ich den Anbieter kenne. Ich erhalte einfach die hoffentlich passende Antwort auf meine Frage.

Um das als Anbieter leisten zu können, braucht es eine gute Vorstellung davon, was und wie Menschen suchen. Und an dieser Stelle geht es um die Keyphrase. Sie entspricht dem, was Menschen als Suchphrase eingeben. Und sie bildet die Grundlage für die Arbeit mit Yoast SEO.

Alles Folgende dieser Anleitung bezieht sich auf das freie Plugin Yoast SEO in der Version 19.9.

Anleitung zur regelmäßigen Arbeit mit Yoast SEO

Bestenfalls beginnt die Arbeit mit Yoast SEO bereits vor der Erstellung der WordPress-Website oder des Blogs. Auf jeden Fall aber sollte sie spätestens starten, bevor Sie eine Ihrer Seiten betexten oder einen Beitrag schreiben. Denn bevor Sie überhaupt mit dem Texten beginnen, müssen Sie wissen, wie Menschen danach suchen werden.

Wir sind hier also wieder bei der Keyphrase. Suchergebnisse zeigen das Ergebnis von Suchen. Sie zeigen auch bestmögliche Ergebnisse, wenn es keine perfekten Treffer gibt. Aber im Allgemeinen denken Suchmaschinen nicht um die Ecke.

Nun gibt es eine ganze Reihe von Tools, die dabei helfen, die perfekte Keyphrase zu finden. Yoast SEO bietet zum Beispiel die Integration des Drittanbieters Semrush, der bei der Keyphrasen-Suche behilflich ist.

Die Nutzung dieses Dienstes setzt aber voraus, dass Sie ein Konto bei Semrush haben. Erst dann liefert der Klick auf den Button »Ähnliche Keyphrasen erhalten« entsprechende Ergebnisse.

Automatische Vervollständigung der Google Suche nutzen

Eines der einfachsten Tools ist aber Google selbst. Mit der automatischen Vervollständigung von Suchanfragen liefert Google eine sehr gute Grundlage. Gerade für Einsteiger reicht das völlig.

Fragen Sie sich, wie Sie nach einem Angebot wie dem Ihren suchen würden. Was würden Sie bei Google eingeben? In der Folge lassen Sie sich von der automatischen Vervollständigung leiten. Auf diese Weise werden Sie herausfinden, was Google bereits kennt, weil genug Menschen schon danach gesucht haben. Auch lernen Sie so die Konkurrenz kennen.

Keyphrase bedeutet mehr als ein Wort

Ganz wichtig ist dabei zu verstehen, dass wir hier von einer Phrase sprechen, nicht von einem einzelnen Wort. Eine Betreiberin eines Shops für Hundekekse strebt sicherlich an, für den Suchbegriff »Hundekekse« in der Pole-Position zu landen. Aber die Konkurrenz ist selbst hier groß. Und vor allem liefert Google für »Hundekekse« Ergebnisse, die Rezepte anbieten. Auch bei den meisten Suchanfragen, die zumindest aus zwei Wörtern bestehen.

Yoast SEO-Anleitung Abbildung: Bei Google bekannte Suchanfragen nach »Hundekekse«

Bei Google bekannte Suchanfragen nach »Hundekekse«

Anhand dieses Beispiels lässt sich verdeutlichen, dass die Konkurrenz selbst für Spezialthemen auf dem Suchmaschinen-Markt groß ist. Je konkreter aber die Keyphrase ist, desto leichter ist es, damit Erfolg zu haben. Zwar gibt es dann vielleicht nicht so viele Suchanfragen. Dafür liefern Sie aber das passgenaue Ergebnis.

Ohnehin reden wir hier ja nicht nur von der einen Keyphrase, über die Menschen auf Ihrer Website landen sollen. Vielmehr geht es darum, dass jede Seite und jeder Beitrag Ihrer Website die eigene Keyphrase braucht. Es reicht, dass es genug Konkurrenz durch andere Anbieter gibt. Da macht es keinen Sinn, wenn auch noch Ihre eigenen Seiten untereinander konkurrieren.

Um beim Beispiel zu bleiben: Der Hundekeks-Shop verkauft vielleicht »Hundekekse getreidefrei«, »Hundekekse Leberwurst« oder »vegane Hundekekse Banane«. Also arbeitet jede dieser Produktseiten mit der entsprechenden Keyphrase.

Ab dem Moment, da Sie die Keyphrase für Ihren Beitrag oder Ihre Seite kennen und hinterlegt haben, schlägt die Stunde von Yoast SEO. Denn ab diesem Moment bietet Yoast SEO Ihnen die Anleitung, was zu tun ist.

Yoast SEO-Analyse und das Ampelprinzip

Eingeben können Sie Ihre Keyphrase für Ihren Beitrag oder die Seite an zwei verschiedenen Stellen: unterhalb des Textes oder in der rechten Seitenspalte.

Yoast SEO-Anleitung Abbildung: Eingabe der Keyphrase

Eingabe der Keyphrase

Sicherlich von so manchem als schulmeisterlich empfunden, leitet Sie das Plugin in der Folge mit dem Ampelprinzip an. Grün ist gut. Gelb ist bestenfalls okay. Rot weist auf Probleme hin.

Yoast SEO analysiert folgende Aspekte:

  • Haben Sie die Keyphrase schon einmal benutzt?
  • Ist die Keyphrase lang genug?
  • Erscheint die Keyphrase oft genug – aber nicht zu oft?
  • Erscheint die Keyphrase in allen wesentlichen Elementen:
    • SEO-Titel?
    • Permalink? (also in der URL des Beitrags / der Seite)
    • Meta-Beschreibung?
    • erster Absatz?
    • folgende Absätze?
    • Zwischenüberschriften?
    • Alternativtext der Bilder (auch Beitragsbild)?
  • Ist der SEO-Titel lang genug?
  • Ist die Meta-Beschreibung vergeben – und lang genug?
  • Ist der Text lang genug?
  • Gibt es Bilder?
  • Gibt es interne Links?
  • Gibt es externe Links?

Ihr Ziel: So viel Grün, wie es geht. Aber nicht auf Teufel komm raus. Wenn Sie einfach keinen sinnvollen externen Link einbinden können, dann lassen Sie es. Oder eine fehlende Keyphrase in den Zwischenüberschriften? Geschenkt, wenn es stilistisch nicht passt.

Im Folgenden schauen wir uns einige wesentliche Aspekte genauer an.

Meta-Beschreibung

Denken Sie beim Verfassen dieser »Kurzmitteilung« immer daran, dass diese neben dem anklickbaren Titel die einzige Information für Menschen ist, die nach Anbietern wie Ihnen suchen. Warum sollten die ausgerechnet auf Ihr Angebot klicken? Das verdeutlicht hoffentlich, wie bedeutsam diese Meta-Beschreibung ist.

Und natürlich sollte die Meta-Beschreibung in aller Kürze dem Text entsprechen. Wenn es also um vegane Hundekekse geht, sollte die Meta-Beschreibung nicht von Bildern süßer Hundewelpen erzählen. Nur weil Sie sich davon mehr Klicks versprechen. Suchmaschinenoptimierung hat mit dem Aufbau von Vertrauen zu tun.

Textlänge und Keyphrasendichte

Lassen Sie sich nicht davon abschrecken, dass es immer mindestens dreihundert Wörter pro Text sein sollen. Ein gut strukturierter Text lässt sich leicht querlesen. Und ein bisschen Stoff brauchen die Suchmaschinen schon, um die Wertigkeit erkennen zu können.

Sorgen Sie beim Verfassen Ihres Textes vor allem dafür, dass Ihre Keyphrase oft genug (aber nicht zu oft!) erscheint. Bei einem guten Text vergessen Leser*innen bald, um welche Keyphrase es ging. Allzu platte ständige Wiederholung ist hingegen einfach nur lästig.

Interne Verlinkung

Yoast SEO arbeitet mittlerweile mit einem Textlink-Zähler. Der zählt Ihre internen Verlinkungen. Sowohl solche, die zu einem Beitrag oder einer Seite hinführen, als auch jene, die davon wegführen. Diese stellt Yoast SEO nun in den Übersichten aller Beiträge und Seiten in zwei Spalten dar. Eine Spalte zeigt die Anzahl aller ausgehenden, die andere die Anzahl aller eingehenden Verweise.

Wozu ist das gut? Interne Verlinkung kann die meist fehlende externe Verlinkung kompensieren. Wenn also keine Seite einer anderen Domain auf eine Ihrer Seiten verweist, so tun Sie dies selbst mit interner Verlinkung. Das hilft nicht nur Ihren Leser*innen, die so schnell zu weiterführenden Informationen kommen. Es dient auch den Suchmaschinen, die sich über interne Links durch Ihre Website arbeiten.

Cornerstone-Inhalte

Entsprechend sollten Cornerstone-Inhalte intern besonders gut verlinkt sein. Denn mit Cornerstone-Inhalten machen Sie Ihre thematischen Schwerpunkte deutlich.

Mit diesem »Grundstein-Inhalt« geben Sie also fundamentale Informationen aus. Diese sollten möglichst ansprechend und gut verständlich verfasst sein. Formal kann es sich dabei sowohl um eine Seite als auch einen Beitrag handeln.

Im Hundekekse-Beispiel könnte es also eine Seite geben, die sich ausführlich mit dem Prinzip der veganen Ernährung von Hunden beschäftigt. Überdies verweist sie auf Beiträge, die sich mit einzelnen Aspekten beschäftigen. Und natürlich auf die Produkte, die der Shop verkaufen möchte.

Yoast SEO-Anleitung Abbildung: Dieser Beitrag ist nun ein Cornerstone-Inhalt

Dieser Beitrag ist nun ein Cornerstone-Inhalt

Damit Sie Ihre Cornerstone-Inhalte leichter im Blick behalten, können Sie sie mit Yoast SEO als solche kennzeichnen. Das bedeutet, dass das Plugin die von Ihnen zu Cornerstone-Inhalten erklärten Seiten und/oder Beiträge in einer eigenen Liste ausgibt.

Externe Verlinkung

Was Sie sich sehnlichst wünschen, sind Links von externen Quellen. Gerade zu Beginn können Sie das kaum erwarten. Damit Ihre Website aber nicht völlig isoliert wie eine abgelegene Insel ohne Kontakt zur Welt bleibt, beginnen Sie selbst mit der Verlinkung zu Seiten anderer Websites.

Im Laufe der Zeit steigt so die Wahrscheinlichkeit, dass die ersten Links von anderen auch zu Ihnen führen. Deshalb setzen Sie externe Links, wo und wann immer es sinnvoll erscheint.

Yoast SEO und strukturierte Daten

Strukturierte Daten, das ist Code, der den Suchmaschinen dabei hilft, Ihre Inhalte noch besser zu verstehen.

Yoast SEO sorgt für grundlegende strukturierte Daten, sofern Sie in den Einstellungen die passenden Angaben hinterlegt haben. Dies können Sie über die erstmalige Konfiguration erledigen (Yoast SEO > Allgemein > Erstmalige Konfiguration).

Mit dem Plugin können Sie zudem für jeden Inhaltstyp definieren, um welchen Typ von Seite oder Beitrag es sich handelt. Eine normale Seite oder eine Kontakt-, Über uns-, FAQ-Seite? Oder ein Standard-Beitrag im Gegensatz zu einem satirischen oder einem wissenschaftlichen? Das funktioniert über Yoast SEO > Darstellung in der Suche > Inhaltstypen – oder für jeden Inhalt individuell.

Für die meisten Benutzer*innen ist die vom Plugin gewählte Voreinstellung sicher die passende. Interessant ist aber vor allem die Möglichkeit der FAQ-Seite. Denn dafür bietet Yoast SEO einen eigenen Block, den Yoast SEO FAQ-Block. Im Einsatz auf einer Seite, der Sie im Panel Schema den Seitentyp Frage-/Antwort-Seite zuordnen, sorgt er für eine für Suchmaschinen gut interpretierbare FAQ-Seite.

Yoast SEO-Anleitung Abbildung: Der Hundekeks-Shop mit seiner FAQ-Seite

Der Hundekeks-Shop mit seiner FAQ-Seite

Darüber hinaus bietet Yoast SEO auf dem eigenen Blog aber auch eine Anleitung für die weitergehende Arbeit mit strukturierten Daten.

Yoast SEO: Anleitung zur Lesbarkeit

Auch im Bereich der Lesbarkeit nutzt Yoast SEO das Ampelprinzip. Und gerade hier kommt das Plugin für viele Benutzer*innen wie ein(e) strenge(r) Deutschlehrer*in daher. Deshalb ignorieren viele den Aspekt der Lesbarkeit. Oder sie tun es, weil sie der Meinung sind, ihre Texte seien ohnehin perfekt.

Tatsächlich stecken hinter der Lesbarkeit Kriterien, die für professionelle Texter*innen, vor allem für Journalist*innen, gelten. Schließlich geht es hier nicht um Romane, die auch gerne mal mit Sätzen länger als eine Buchseite arbeiten.

Im Einzelnen bewertet Yoast SEO die Lesbarkeit nach folgenden Kriterien:

  • Aktive Sätze im Gegensatz zu passiven Sätzen
  • Aufeinanderfolgende Sätze, Abwechslung im Satzbau
  • Verwendung von Zwischenüberschriften
  • Absatzlänge
  • Satzlänge
  • die Nutzung sogenannter Bindewörter

Kurze Wörter, nicht zu lange Sätze und Absätze

Auf einer Website sollten Wörter eher kurz sein. Das bedeutet, dass der Anteil der Wörter mit mehr als zwei Silben möglichst gering sein sollte. Im Deutschen ist das nicht immer einfach. 

Zudem sollten Ihre Sätze nicht zu lang sein. Und sie sollten nicht immer demselben Satzbauplan folgen. Auch das Deutsche bietet mehr Optionen als »Subjekt Prädikat Objekt«. Das ein oder andere Komma darf schon vorkommen.

Überdies sollten auch Ihre Absätze von überschaubarer Länge sein. Und wenn dann auch noch die Verteilung der Zwischenüberschriften gelingt, lässt sich auch ein längerer Text gut lesen.

Bindewörter

Im Englischen gibt es sogenannte transition words. Also eine Klasse von Wörtern, die Übergänge definieren. Eine solche Klasse kennt das Deutsche nicht.

Aber auch das Deutsche kennt natürlich das Konzept dahinter. Dies realisiert es mit bestimmten Adverbien (allerdings, folglich, demgegenüber, schließlich etc.) und Konjunktionen (sowohl – als auch, weder – noch, (so)dass, indem, während etc.). Damit lässt sich logischer Aufbau und guter Textfluss erstellen.

Um dies an einem Beispiel zu verdeutlichen:

Waldis vegane Hundekekse sind kalorienarm. Ihr Hund kann davon also mehr verdrücken als von einem herkömmlichen Leckerli, ohne weiter zuzunehmen. Sie eignen sich deshalb auch gut als Belohnung beim Hundetraining. Außerdem sind sie ballaststoffreich. Sie sorgen somit schnell für ein wohliges Gefühl der Sättigung. Überdies sind vegane Hundekekse frei von Gluten und Laktose. Das heißt, sie sind auch für Allergiker geeignet. Und als wäre das alles nicht schon toll genug, sorgen sie schließlich auch noch für einen guten Mundgeruch.

In einem Beitrag auf meinem eigenen Blog habe ich mich mit diesem Thema der Übergangswörter (wie sie früher hießen) schon einmal ausführlich beschäftigt. Dort finden Sie eine Liste, die bei der täglichen Arbeit hilfreich sein kann.

Weniger Passiv, mehr aktive Sätze!

Ein weiterer sprachlicher Aspekt, den Yoast SEO bewertet, ist die Nutzung passiver Sätze.

Natürlich kommt es immer wieder vor, dass passive Formulierung sinnvoller erscheint als aktive. Das bedeutet, dass ein Satz wie

Der Minister wurde von einem Hund gebissen.

angemessener scheint als

Ein Hund hat den Minister gebissen.

Es sei denn, der Hund ist besonders klein. Oder ein Internetstar. Dann wäre der aktive Part des Chihuahuas oder Dackels vielleicht doch vorzuziehen.

Allzu oft nutzen Menschen das Passiv, ohne es zu merken. Oder weil es leichter erscheint, als aktiv zu formulieren. Nehmen wir diesen Text. Ich spreche Sie an. Zum Teil spreche ich auch von mir. Im Zweifel benutze ich auch mal ein »man«. Ich benutze aber so wenig wie möglich Formulierungen wie:

Das Passiv wird von Menschen genutzt.

Wenn Sie sich an diese Kriterien halten, bekommen Sie von Yoast SEO eine grüne Karte. Aber nicht nur das. Die Lesbarkeit hat einen großen Einfluss auf das Ranking. Denn auch die Suchmaschinen ziehen diese Kriterien für die Bewertung Ihrer Inhalte heran.

Wie gut das Ranking ist, zeigt Ihnen übrigens Wincher. Sofern Sie ein Konto bei diesem Drittanbieter haben. Die Information, wie gut Ihre Website in den Suchergebnissen basierend auf Ihren Keyphrasen abschneidet, erfahren Sie dann über »SEO-Leistung nachverfolgen«.

Anleitung für weitere Optionen von Yoast SEO

Yoast SEO bietet noch weitere Optionen, die Sie in den Yoast SEO Einstellungen finden. Einige dieser Yoast SEO Einstellungen schauen wir uns abschließend an.

Darstellung in der Suche

Unter Yoast SEO > Darstellung in der Suche > Inhaltstypen können Sie zum Beispiel die Vorlage ändern, nach der Yoast SEO mit Variablen den SEO-Titel erstellt. Die farblich hinterlegten Elemente? Das sind die Variablen. Die können Sie hier ändern.

Oder Sie lassen alles so, wie es ist, und ändern den SEO-Titel nur im Einzelfall. Das kann zum Beispiel nötig sein, wenn Ihr Beitragstitel in Kombination mit dem Website-Titel zu lang oder viel zu kurz ist.

Yoast SEO-Anleitung Abbildung: Bearbeiteter SEO-Titel

Bearbeiteter SEO-Titel

Webmaster Tools Verifizierung

Zwar gibt es genug andere Wege, den Code zur Verifizierung von zum Beispiel Googles Search Console zu hinterlegen. Yoast SEO bietet aber auch hierfür eine Lösung. Die Option finden Sie unter Yoast SEO > Allgemein > Webmaster Tools.

Wirklich interessant ist dieses Vorgehen für all jene, die keinen FTP-Zugriff haben oder keine Eingriffe in Theme-Dateien vornehmen können oder möchten.

Facebook, Twitter und Co.

Vielen WordPress-Benutzer*innen ist sicherlich auch nicht klar, dass es für das Teilen von Inhalten auf Facebook, Twitter und Co sogenannte Open Graph Tags braucht. Wir sprechen hier von Meta-Angaben, die wesentliche Informationen wie Titel, Autor, Textauszug und URL an die Social Media Anbieter übergeben.

WordPress selbst liefert diese Open Graph Tags nicht aus. Yoast SEO übernimmt nun diesen Job und befüllt die nötigen Angaben auch, zum Beispiel mit Ihrer Meta-Beschreibung. Dennoch ist es für jeden Beitrag möglich, für Facebook und Twitter Titel, Beschreibung und Bild selbst zu vergeben.

Sollte allerdings das aktive Theme oder ein anderes Plugin ebenfalls für Open Graph Tags sorgen, können (und sollten) Sie diese für Yoast SEO deaktivieren. Doppelt hält halt nicht immer besser. Die Option finden Sie unter Yoast SEO > Social > Facebook.

Yoast SEO-Anleitung für Einsteiger - Fazit

Für mich ist Yoast SEO zu einem derart wichtigen WordPress Plugin geworden, dass ich mir gar nicht mehr vorstellen kann, darauf zu verzichten.

Das sah mal ganz anders aus. Als ich damit begann, Websites zu bauen, habe ich mich überhaupt nicht um Suchmaschinenoptimierung gekümmert. Allerdings war das auch eine ganz andere Zeit. SEO bedeutete damals, im head-Bereich so viele Keywords wie möglich auszugeben.

Später lernte ich Leute aus der Branche kennen, die mit Begriffen und Formeln nur um sich schmissen, um so die Bedeutsamkeit ihrer Arbeit aufzupolieren. Andere rühmten sich damit, erfolgreich Backlinks zu kaufen. Nichts davon vermochte es, mich zu überzeugen.

Dann bekam ich es erstmals mit Yoast SEO zu tun. Das mir als Literatur- und Sprachwissenschaftlerin erklären wollte, wie ein guter Text aufgebaut ist. 

What?! Ein Plugin will mir sagen, dass meine Texte besser sein könnten???

Meine innere Abwehr hätte kaum größer sein können. Und doch habe ich mich darauf eingelassen. Denn, hey, mit meinem Background muss ich mich mit solchen Fragestellungen einfach auseinandersetzen. Schon zumal es hier nicht länger um gewieftes Tricksen (wer kann mehr Keywords, wer mehr Backlinks), sondern um saubere Arbeit geht.

Wahrscheinlich habe ich von keinem anderen Plugin je so viel gelernt. Meine Texte sind jedenfalls besser als zuvor. Und dem Ranking hat es auch nicht geschadet.

Titelmotiv: Bild von Hebi B. auf Pixabay 

Der Autor:


Britta Kretschmer

Britta Kretschmer ist Online-Redakteurin, Autorin und Ex-Wissenschaftlerin, die lange Jahre am Kölner Universitätsklinikum in Lehrprojekten gearbeitet hat. Sie gestaltet mittels WordPress Blogs und Websites und bietet mit Internetkurse Köln WordPress Coachings und Tutorials an.

Britta lebt und arbeitet seit vielen Jahren in Köln. Sie mag Bücher, Filme und Rockmusik und liebt ihre Katze Luz.