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Conversion-Rate erhöhen durch Webseitenoptimierung


Veröffentlicht am 12.07.2016 von Anna Philipp

Wie oft ist Ihnen das schon passiert: Sie haben ein Produkt oder eine Serviceleistung in Google gesucht und scheinbar die richtige Webseite dazu gefunden. Sie klicken sich durch und stellen schließlich fest, dass die Webseite viel zu chaotisch ist, um das gewünschte Produkt dort zu kaufen. Denken Sie bitte jetzt einmal an Ihre eigene Webseite – besteht die Möglichkeit, dass potenzielle Käufer dort eine ähnliche Erfahrung machen? Wahrscheinlich fallen Ihnen gleich einige verbesserungswürdige Dinge ein, oder? In diesem Beitrag geben wir Ihnen Tipps zu Änderungen, die Ihre Conversion-Rate verbessern.

Was das bedeutet? Letztendlich geht es einfach darum, Ihre Seite möglichst logisch und einfach zu gestalten, damit Sie einen größeren Prozentsatz Ihrer Besucher auch tatsächlich als Kunden gewinnen.

Die folgenden Tipps zielen nicht auf eine Steigerung der Anzahl von Internetnutzern, die sich Ihre Seite ansehen. Vielmehr geht es darum, die Anzahl von Besuchern zu erhöhen, die Ihr Produkt kaufen, bzw. andere gewünschte Aktionen ausführen, wie beispielsweise ihre Kontaktdaten zu hinterlassen. Wir gehen auf drei verschiedene, aber auch zusammenhängende Bereiche ein. Bestimmt ist mindestens ein Tipp dabei, den Sie völlig problemlos umsetzen können.

1. Seiteninhalte

Was die Besucher Ihrer Seite als Erstes wahrnehmen, sind die Inhalte. Der gesamte Content Ihrer Seite – ob Bilder oder Text – sollte die Interessenten davon überzeugen, dass sie bei dem Unternehmen gelandet sind, bei dem sie Kunde werden möchten. Das heißt nicht, dass Sie überall riesige „Jetzt kaufen!!!“ Banner anbringen sollten. Sie sollten vielmehr darauf eingehen, was die Besucher erwarten und wann sie es erwarten. Folgendes spielt dabei eine Rolle:

Relevanz der Landingpage

Potenzielle Kunden landen nicht einfach so auf Ihrer Webseite. In der Regel gelangen Sie über einen Link auf einer anderen Seite oder in einer Werbemail zu Ihnen. Oder sie kommen über eine Suchmaschine. Und dann ist es wichtig, dass diese Besucher genau das zu sehen bekommen, was sie erwarten.

Hier ein Beispiel: Jemand sucht "rote Herrensocken" in Google und bekommt eine Anzeige eingeblendet, die rote Herrensocken bewirbt. Er klickt also auf den Link und erwartet eine Seite, auf der rote Herrensocken angeboten werden. Ist für den Besucher nicht auf einen Blick klar, dass er hier die gewünschten Socken kaufen kann, wird er schnell woanders suchen.

Nehmen Sie sich also Zeit, die Wege zu prüfen, über die Ihre Besucher zu Ihren unterschiedlichen Landingpages geleitet werden. Sorgen Sie anschließend dafür, dass jeder Schritt Teil eines klaren und logischen Pfads zur gewünschten Aktion ist – sei es ein Kauf, eine Anmeldung oder das Ausfüllen eines Kontaktformulars.

Was eine gute Landingpage ausmacht, wird hier erklärt:

Artikelbild: Landingpages: Punktlandungen auf Ihrer Webseite

Landingpages: Punktlandungen auf Ihrer Webseite

In diesem Artikel sehen wir uns an, welche Arten von Landingpages es gibt und wie sie die Chancen erhöhen, dass aus Interessenten Kunden werden.

Fokus

Leiten Sie Ihre Besucher immer zu einem klar definierten Ziel. Seiten, die mehrere verschiedene Aktionen anbieten, wirken verwirrend und werden in aller Regel ihren Zweck nicht erfüllen.

Nehmen wir Amazon als Beispiel. Die Seite ist zwar sehr textlastig, aber der nächste Schritt ist klar – der Kauf-Button ist deutlich sichtbar.

Conversion-Rate erhöhen, Beispiel Amazon.de: Textlastige Seite mit eindeutigem Call to Action

Fokus heißt aber nicht Konzentration auf nur ein Produkt. Auf der folgenden Seite eines Onlineshops für Fahrradzubehör werden mehrere verschiedene Produkte gezeigt. Dennoch geht es immer um ein klar definiertes Ziel – den Besucher dazu bewegen, eine Fahrradpumpe zu kaufen:

Conversion-Rate erhöhen, Beispiel fahrrad.de: Verkauf verschiedener Fahrradpumpen

Überlegen Sie immer genau, ob Sie mehrere Produkte auf einer Seite anbieten möchten. Je größer nämlich die Auswahl ist, desto schwerer fällt den Käufern die Wahl. Bei einem Experiment amerikanischer Wissenschaftlicher mit verschiedenen Marmeladesorten hat sich gezeigt, dass Teilnehmer, die zwischen sechs Geschmacksrichtungen wählen konnten, wesentlich wahrscheinlicher gekauft haben als Personen, die zwischen dreißig Sorten wählen sollten. Am besten machen Sie es also Ihren Besuchern so einfach wie möglich.

Text und Gestaltung

Machen Sie sich zudem auch über Ihre Texte und Bilder Gedanken: Welche Botschaft vermitteln sie Ihren potenziellen Kunden? Dabei ist es nicht so wichtig, was für Sie interessant ist. Erklären Sie vielmehr Ihren Besuchern, welche Vorteile es ihnen bringt, die gewünschte Aktion auszuführen.

2. Nutzererlebnis

Ebenso wichtig ist das Nutzererlebnis (User Experience), das Sie Ihren Besuchern beim Navigieren auf Ihrer Webseite bieten. Auch hier geht es darum, einen möglichst einfachen und logischen Weg zu dem Ziel zu bieten, zu dem sie geleitet werden sollen. Dabei gibt es einige Punkte zu beachten, auf die wir im Folgenden näher eingehen:

Für Mobilgeräte optimieren

Wenn Ihre Seite nicht „mobile-friendly“ ist, entgehen Ihnen unter Umständen potenzielle Conversions. Mehr als die Hälfte aller E-Shop-Besucher kommt heute über ein Mobilgerät. Deshalb sollten Sie über eine entsprechende Gestaltung Ihrer Seite zumindest nachdenken. Weitere Informationen zu diesem wichtigen Thema finden Sie hier:

[actioncard]Artikelbild: Noch nicht „mobile-friendly“? Google warnt vor schlechterem RankingNoch nicht „mobile-friendly“? Google warnt vor schlechterem Ranking

Google sendet Hinweise an Seitenbetreiber, deren Webseiten nicht mobiloptimiert sind und warnt vor schlechterem Ranking. Ein Leitfaden hilft, die Webseite auf mobile Endgeräte anzupassen.

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Unangenehme Überraschungen vermeiden

Das ist Ihnen wahrscheinlich auch schon passiert: Sie haben Ihr Wunschprodukt gefunden und in den Warenkorb gelegt; anschließend sind Sie zur Kasse gegangen und mussten feststellen, dass der Preis wegen unerwarteter Zusatzkosten höher als zunächst angenommen war. Höchstwahrscheinlich haben Sie dann nochmal überlegt, ob Sie das Produkt kaufen sollen, und vielleicht den Einkauf kurzerhand abgebrochen. Unerwartete Zusatzkosten können Ihre Conversion-Rate enorm senken. Achten Sie also darauf, dass der Preis während des gesamten Einkaufs immer klar und deutlich ist. Rechnen Sie Dinge wie Verpackungs- oder Versandkosten in den Endpreis für den Käufer ein, bevor er einen Artikel in den Warenkorb legt. Auch, wenn ein Produkt in Ihren Augen dadurch weniger attraktiv ist, weil es teurer aussieht: Ein abgebrochener Einkauf bringt Ihnen schließlich gar keinen Gewinn.

Überzeugend sein und Vertrauenswürdigkeit beweisen

Wichtig ist auch, dass Sie die Vorteile Ihrer Produkte ganz klar herauszustellen. Wenn Sie dem Käufer ein 90-tägiges Rückgaberecht bieten, falls er es sich später anders überlegt, dann kommunizieren Sie das bereits auf der Produktseite – warten Sie nicht damit, bis er bezahlt hat. Wenn Sie mögliche Bedenken schon während des Einkaufs ausräumen, erhöhen Sie Ihre Chancen auf eine Conversion erheblich.

Sollten Sie Preise oder Auszeichnungen gewonnen haben, dann sagen Sie das Ihren Besuchern. Bauen Sie diese Elemente und Hinweise auf Ihre Sicherheitsvorkehrungen beim Einkauf nach Möglichkeit in Ihr Seitendesign ein. Die Kunden sollen wissen, dass sie bei Ihnen sicher einkaufen können.

Einfach ist besser

Ein letzter Rat: Machen Sie die Dinge nicht komplizierter als notwendig. Erfassen Sie nur Informationen, die Sie auch wirklich brauchen. Wenn jemand einen E-Mail-Newsletter abonnieren soll, fragen Sie nur Namen und Mail-Adresse ab. Postanschrift und Geburtsdatum benötigen Sie dafür nicht. Zwingen Sie Ihre Käufer auch nicht, ein Account einzurichten, wenn sie einfach nur möglichst schnell bezahlen wollen. Reduzieren Sie die Zahl der Schritte zwischen Anfang und Ende einer Aktion. Damit werden Sie Ihre Conversion-Rate mit ziemlicher Sicherheit steigern.

3. Kontrollieren und testen

Alle genannten Tipps können Ihre Conversion-Rate verbessern und damit Ihre Gewinne erhöhen. Ob Sie die gewünschten Effekte auch tatsächlich erzielen, können Sie jedoch nur feststellen, wenn Sie die Ergebnisse kontrollieren und Veränderungen testen. Eine gute Möglichkeit zur Mitverfolgung von Conversion-Raten ist die Verwendung von Google Analytics und die Definition von Zielen. Um nachzuprüfen, wie sich Änderungen auf Ihre Conversions auswirken, sollten Sie Tests wie beispielsweise einen A/B-Test durchführen.

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