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User Experience Design: Das steckt dahinter


Veröffentlicht am 06.03.2023 von DomainFactory

Die Nutzererfahrung (User Experience = UX) spielt im Webdesign eine zentrale Rolle – aus gutem Grund. Ein gelungenes User Experience Design sorgt für den vielbeschworenen „Joy of Use“ (Freude an der Nutzung). Und ist eine Website so gestaltet, dass sie zu einem positiven Nutzererlebnis führt, macht sich das auch in den Verkaufs-beziehungsweise Besucherzahlen bemerkbar.

Wir zeigen Ihnen, welche Faktoren die User Experience einer Website auszeichnen und geben Ihnen dabei viele User Experience Beispiele an die Hand.

User Interface, Utility, Usability – die 3 Säulen der User Experience

User Experience (UX), User Interface (UI), Utility und Usability: Im Zusammenhang mit der Nutzererfahrung werden oft gleich mehrere Fachbegriffe in einem Atemzug genannt. Teils werden sie synonym verwendet, manchmal aber auch fein unterschieden. Tatsächlich lassen sich alle vier Begrifflichkeiten klar voneinander trennen. Zunächst eine User Experience Definition: Die Nutzererfahrung (UX = User Experience) beschreibt das komplette Erlebnis eines Nutzers bei der Interaktion mit einer Website. Es geht also um die Emotionen, Gedanken und Bedürfnisse, die bei der Nutzung einer Website aufkommen. Die Nutzererfahrung wiederum lässt sich in drei Teilbereiche untergliedern:

  1. User Interface (UI) = Benutzeroberfläche/Benutzerschnittstelle
  2. Usability = Benutzerfreundlichkeit
  3. Utility = Nützlichkeit

UI, Usability und Utility sind eng miteinander verwoben. Zusammengenommen machen Sie die User Experience einer Website aus.

1. UX vs. UI – So hängen User Experience und User Interface zusammen

Mit am häufigsten werden die Begriffe UX und UI verwechselt. UI beschreibt zunächst allerdings nur die Benutzerschnittstelle oder Benutzeroberfläche – sprich alles, was der Nutzer auf der Website „sehen“ kann. UI stellt dabei sicher, dass die Website überhaupt von der Zielgruppe genutzt werden kann. Sie ist die Verknüpfung zwischen der optisch sichtbaren Website und der unsichtbaren Software, die im Hintergrund läuft und für die Funktionalität verantwortlich ist.

Ein Beispiel: Ein auf einem Touchscreen anklickbarer Button muss so groß gestaltet sein, dass er gut bedienbar ist. Und zwar von allen Nutzern – egal, wie groß oder klein deren Finger auch sein mögen. Haben Menschen mit großen Fingern oder feinmotorisch eingeschränkte Personen Probleme beim Klicken des Buttons, verschlechtert das die Erfahrung dieser Nutzer. Das UI-Design wirkt sich damit direkt auf die UX aus. Im schlimmsten Fall brechen Benutzer wegen eines schlechten UI Designs (im Beispiel: schlecht klickbarer Button) den Webseitenbesuch beziehungsweise den Kaufvorgang ab.

2. User Experience und Usability: Nutzbarkeit im Fokus

User Experience vs Usability: Auch diese Unterscheidung führt immer wieder zu Missverständnissen. Das liegt nicht zuletzt daran, dass Usability im Deutschen in der Regel mit „Benutzerfreundlichkeit“ übersetzt wird, was dem Begriff nicht ganz gerecht wird. So geht es bei der Usability in erster Linie darum, dass eine Webseite einfach und intuitiv bedient werden kann. Damit steht die generelle „Nutzbarkeit“ im Fokus. Die Usability einer Webseite lässt sich beispielsweise auf Basis folgender Fragen bewerten:

  • Ist die Website einfach zugänglich oder gibt es Hürden für bestimmte Nutzergruppen?
  • Funktioniert die Webseite sowohl auf dem PC als auch auf mobilen Endgeräten (Stichwort: Responsive Webdesign)?
  • Ist der Aufbau der Seitenstruktur schnell nachvollziehbar, sodass eine einfache Navigation möglich wird?
  • Sind essenzielle Elemente (z. B. Preislisten, Kontaktmöglichkeiten, Newsletter-Eintragung etc.) auf den ersten Blick erkennbar?
  • Versteht der Nutzer, wie mit der Seite interagiert werden muss? Erkennt er beispielsweise, welche Elemente angeklickt werden können?
  • Funktioniert die Website in verschiedenen Browsern (Google Chrome, Apple Safari, Mozilla Firefox etc.)?

Während sich die Usability als „Gebrauchstauglichkeit“ durchaus objektiv bewerten lässt, ist der als User Experience zusammengefasste Gesamteindruck ein deutlich subjektiverer Faktor, der auch von den Präferenzen des jeweiligen Nutzers abhängt. Viele Bereiche der Usability werden über das UI-Design verwirklicht.

3. Utility: Wie nützlich ist die Webseite?

Neben UI und Usability wird im Zusammenhang mit UX gelegentlich auch der Begriff Utility genannt. Dahinter verbirgt sich die „Nützlichkeit“ einer Website. Es geht also darum, ob die Website ihren Zweck erfüllt. Findet ein Nutzer hier genau das, was er gesucht hat, ist die Utility gegeben. Ein Beispiel: Der Besucher eines Fahrrad-Online-Shops möchte für das hier erworbene Modell sporadisch spezielle Ersatzteile in einer bestimmten Farbe kaufen. Wird der Shop seinem Anliegen gerecht, ist die Utility in dieser Hinsicht gegeben. Vermisst der Nutzer allerdings Video-Hilfestellungen zur Montage der entsprechenden Teile auf der Website, ist die Seite diesbezüglich nicht hilfreich. Wie relevant und hilfreich eine Internetseite ist, kann also auch durch die Integration bestimmter Medien beeinflusst werden.

User Experience Design: Test-Möglichkeiten im Überblick

User Experience Design berücksichtigt User Interface, Usability und Utility, um eine bestmögliche Nutzererfahrung zu schaffen. Ob das UX-Design tatsächlich zu einer positiven Nutzererfahrung führt, lässt sich letztlich nur über Tests herausfinden. Hierzu stehen Seitenbetreibern verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Um nur einige Beispiele zu nennen:

  • An prominenten Stellen innerhalb der Website werden Feedback-Buttons integriert, über die Nutzer ihre Erfahrungen mitteilen können – ggf. verknüpft mit einem bestimmten Vorteil (z. B. einem kostenlosen Download).
  • Testpersonen, die die Website auf Herz und Nieren prüfen, können auch gezielt rekrutiert werden. Spezielle Anbieter erlauben dabei sogar, die Testpersonen auf Basis bestimmter Merkmale so einzuschränken, dass sie der Zielgruppe entsprechen.
  • Professionell durchgeführte UX-Tests bewerten auch Faktoren wie die für die erfolgreiche Nutzung benötige Zeit oder den Blickverlauf der Testgruppe (sog. „Eye-Tracking“), um die UX anhand konkreter Kennzahlen bewertbar zu machen.
  • Über eine User Experience Map beziehungsweise professionelles UX-Mapping lassen sich die Eindrücke, Emotionen und Erfahrungen der Nutzer im Zusammenhang mit der Website-Nutzung visualisieren. Am Ende steht eine (emotionale) Karte, die zu jedem Zeitpunkt der Interaktion mit der Website kenntlich macht, was den jeweiligen Nutzer gerade antreibt und wie seine Erfahrung aussieht.

User Experience Tests erlauben es, Schwachstellen im UX-Design aufzudecken und gezielt zu beheben. Möchten Sie mehr darüber erfahren, wie Sie eine erfolgreiche Website erstellen? Dann folgen Sie unserem Schritt-für-Schritt-Ratgeber

Titelbild: Photo by Startaê Team on Unsplash

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