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SWOT-Analyse: So erkennen Sie Chancen und Risiken


Veröffentlicht am 07.01.2024 von DomainFactory

Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken – das sind die vier Elemente einer SWOT-Analyse. Mit diesem einfachen Werkzeug können Unternehmen vom Start-up bis zum Konzern interne und externe Faktoren, die ihre Geschäftstätigkeit beeinflussen, eingehend analysieren. Sie identifizieren Verbesserungspotenziale, entwickeln fundierte Wachstumsstrategien und erkennen Risiken, bevor sie zum Problem werden.

Wie eine SWOT-Analyse im Detail funktioniert und welche Strategien es gibt, erfahren Sie in diesem Beitrag. Außerdem finden Sie hier Beispiele und Vorlagen für Ihre eigene SWOT-Analyse.

Geschichte der SWOT-Analyse 

Wer die SWOT-Analyse erfunden hat, lässt sich nicht mehr eindeutig zurückverfolgen. Mögliche Ursprünge und Anwendungsbereiche finden sich auf der ganzen Welt und über Jahrtausende, angefangen beim Militär in China um 500 v. Chr. über die Politik in der Renaissance bis hin zur strategischen Planung in Unternehmen in den 1950er- und 1960er-Jahren. Heutzutage ist diese Analysemethode weit verbreitet.

Grundkonzept der SWOT-Analyse

Eine SWOT-Analyse umfasst vier Faktoren: interne Faktoren wie Stärken und Schwächen sowie externe Faktoren wie Chancen und Risiken. Auf externe Faktoren haben Menschen in der Regel keinen Einfluss – sie können jedoch Strategien entwickeln, wie sie auf diese Faktoren reagieren. Interne Faktoren lassen sich im Gegensatz dazu verändern. Ausgangspunkt ist stets eine möglichst objektive Analyse. 

Wozu sollten SWOT-Analysen durchgeführt werden?

SWOT-Analysen eignen sich für Unternehmen, aber auch für Privatpersonen, etwa um individuelle Führungskompetenzen weiterzuentwickeln. Mit einer SWOT-Analyse können Unternehmen aller Branchen eine Entscheidungsgrundlage für kreative Maßnahmen schaffen, die sie ökonomisch voranbringen. Das können beispielsweise verbesserte interne Prozesse, eine Produktweiterentwicklung oder ein effizientes Risikomanagement sein.

SWOT-Analyse: Eine Definition in Detail

Das Akronym SWOT steht für die vier englischen Begriffe Strengths (Stärken), Weaknesses (Schwächen), Opportunities (Chancen) und Threats (Risiken). Hinter den einzelnen Elementen verbergen sich folgende Inhalte:

S – Stärken (Strengths)

Durch eine Analyse seiner Stärken kann ein Unternehmen feststellen, was intern bereits besonders gut funktioniert, wo es einzigartige Wettbewerbsvorteile gibt und welche positiven Eigenschaften das Unternehmen im Inneren sowie nach außen prägen.

W – Schwächen (Weaknesses)

Die Schwächen innerhalb der SWOT-Analyse bilden das Gegenstück zu den Stärken. Hierunter fallen u. a. interne Prozesse, die effizienter ablaufen könnten, oder fehlende Ressourcen, um bestimmte Ziele zu erreichen. 

O – Chancen (Opportunities)

Chancen beziehen sich vorrangig auf externe Faktoren und umfassen Markttrends, Ereignisse oder Ideen aus dem Umfeld eines Unternehmens. Sie können auch das Ergebnis aus den zuvor analysierten Stärken und Schwächen sein und somit neue Wege aufzeigen.

T – Bedrohungen/Risiken (Threats)

Risiken beeinflussen ein Unternehmen ebenfalls von außen. Hierzu gehören beispielsweise internationale Krisen oder ein verändertes Marktumfeld. Je eher potenzielle Bedrohungen erkannt werden, desto früher können Unternehmen Strategien entwickeln, um die daraus resultierenden wirtschaftlichen Risiken zu verringern oder ganz zu vermeiden.

SWOT-Analyse: Die 4 Strategien

Ist die SWOT-Analyse abgeschlossen, können Unternehmen entscheiden, welche Strategie sie vorrangig verfolgen möchten. Diese vier Möglichkeiten gibt es:

SO-Strategie (Stärken und Chancen)

Ein Unternehmen nutzt seine Stärken, um weitere Wettbewerbsvorteile zu generieren oder neue Ziele zu erreichen.

WO-Strategie (Schwächen und Chancen)

Erkannte Schwächen werden mit Chancen am Markt kombiniert. Ein Unternehmen kann zum Beispiel in ein neues digitales Tool investieren, um seine Lieferkette zu optimieren, und so seinen Kunden bessere Preise anbieten. 

ST-Strategie (Stärken und Risiken)

Bei dieser Strategie steht das Risikomanagement im Vordergrund: Unternehmen nutzen ihre individuellen Stärken, um potenzielle Risiken abzufedern.

WT-Strategie (Schwächen und Risiken)

Fehlen einem Unternehmen Kompetenzen, um bestimmte Risiken zu vermeiden, entwickelt es mit dieser Strategie Maßnahmen, um diese Risiken zu umgehen. Das können auch Wege sein, mit denen es die eigenen Schwächen in Stärken verwandeln kann.

SWOT-Analyse: Ein Beispiel aus der Praxis

Damit das Prinzip einer SWOT-Analyse greifbarer wird, schauen wir uns ein Beispiel aus der Praxis an:

Stärken

Schwächen

Unser Unternehmen bietet einen Service an, den keiner unserer Mitbewerber abdeckt.

Unsere Kunden finden, dass unsere Lieferfristen zu lang sind.

Chancen

Risiken

In Frankreich gibt es noch keinen Konkurrenten mit einem vergleichbaren Produkt. Können wir expandieren?

Ein neuer Wettbewerber drängt aggressiv auf den Markt. Wir haben nicht das erforderliche Marketingbudget, um mitzuhalten.

SWOT-Analyse: Mit diesen Vorlagen sofort starten

Für eine einfache SWOT-Analyse können Ihnen die folgenden Fragen helfen:

1. Stärken:

  • Wo liegen unsere Stärken?
  • Was läuft besonders gut?
  • Was schätzen unsere Kunden besonders an unserem Unternehmen?

2. Schwächen:

  • Wo fallen wir hinter der Konkurrenz zurück?
  • In welchen Bereichen sind unsere Kunden unzufrieden?
  • Welche internen Prozesse können wir verbessern?

3. Chancen:

  • Können wir unsere Erfolge stärker in die Öffentlichkeit tragen?
  • In welche neuen Märkte oder Marktsegmente können wir expandieren? 
  • Wie können wir aktuelle Markttrends profitabel nutzen?

4. Risiken:

  • Auf welche wirtschaftlichen, politischen oder gesellschaftlichen Probleme sind wir nicht ausreichend vorbereitet?
  • Welchen Einfluss könnte eine globale Krise auf unser Geschäft haben?
  • Wo stehen unsere Mitbewerber?

Es lohnt sich, diese Fragen in einer größeren Gruppe zu diskutieren, beispielsweise mit Teammitgliedern aus unterschiedlichen Abteilungen. Zudem sollten alle Teilnehmer notwendige Daten sowie Informationen rund um den aktuellen Zustand des Unternehmens vorab zusammentragen. Je fundierter die SWOT-Analyse ist, desto einfacher lassen sich daraus kreative Lösungsansätze entwickeln.

Kombinierte Matrix aus SWOT-Analyse und strategischer Ausrichtung

Die einfache Vorlage für eine SWOT-Analyse lässt sich durch Fragen zur zukünftigen strategischen Ausrichtung ergänzen:

Chancen und Stärken kombinieren (ausbauen): Welche Stärken unseres Unternehmens helfen uns dabei, die Chancen am Markt profitabel zu nutzen?

Chancen und Schwächen kombinieren (aufholen): Welche unserer Schwächen können wir in Chancen verwandeln?

Risiken und Stärken kombinieren (absichern): Welche unserer Stärken helfen uns dabei, Risiken zu minimieren?

Risiken und Schwächen kombinieren (vermeiden): Aus welchen Aktivitäten sollten wir uns zurückziehen, um Risiken aus dem Weg zu gehen?

SWOT-Analysen regelmäßig durchführen

Durch ihre einfache und praktische Handhabung eignen sich SWOT-Analysen für verschiedene Anwendungen. Sie helfen dabei, die Aktivitäten eines Unternehmens neu auszurichten, eine Gründungsidee auf die Probe zu stellen oder Projekte effizienter umzusetzen. Da sich die analysierten Faktoren ständig weiterentwickeln können, sollten Unternehmen SWOT-Analysen zu einem wiederkehrenden Fixpunkt auf ihrer Agenda erklären.

Der Autor:


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