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Wer steckt hinter WordPress? Über die WordPress Foundation, Automattic und die WordPress Community


Veröffentlicht am 17.03.2021 von Birgit Olzem

Das CMS WordPress ist derzeit das marktführende Content-Management-System, womit über 32% aller Webseiten im Internet betrieben werden. Die quelloffene Software basiert überwiegend auf PHP, HTML und CSS und bindet stellenweise diverse Javascript-Bibliotheken ein. Es ist sehr einfach auf einem Webserver zu installieren, der die Script-Sprache PHP interpretieren kann und eine Datenbank zur Verfügung stellt. Die Bedienung von WordPress ist relativ leicht zu erlernen. Durch die Open-Source-Lizenzen, denen WordPress unterliegt, ist die Erweiterung durch sogenannte Plugins und Layout-Änderungen durch Themes mit wenigen Mausklicks möglich. In diesem Beitrag erhältst du einen Einblick hinter die Kulissen von WordPress, wer dahinter steht und wie du selbst deinen Teil zum Verbessern von WordPress beitragen kannst.

Die Entstehung von WordPress

Dem CMS WordPress, wie viele es heute kennen, liegt eine Software namens b2/cafelog zu Grunde. Es war damals eine beliebte Blogsoftware, die ebenfalls unter der GPL-Lizenz als quelloffene Version veröffentlicht wurde. Als der Entwickler von b2/cafelog in der Versenkung verschwunden ist, haben sich einige Nutzer gefragt, wie es wohl damit weitergehen soll. Unter diesen Nutzern waren auch Matt Mullenweg und Mike Little, die sich online über die Möglichkeit austauschten (Quelle: Matt Mullenweg - The Blogging Software Dilemma), die Ursprungs-Software zu kopieren und anzupassen, also einen sogenannten Fork zu erstellen.

Im Jahr 2003 ist die erste Version von WordPress erschienen. Im Laufe der Jahre hat sich das System von einer proprietären Blog-Software zu einem flexibel einsetzbaren Content-Management-System entwickelt.

Wer macht WordPress?

Hinter der Open-Source-Software WordPress steht keine Firma, wie viele glauben, sondern eine große internationale WordPress Community von Freiwilligen. Die eingetragene Marke WordPress gehört der zwischenzeitlich gegründeten WordPress Foundation an. Der Umstand, dass der WordPress-Mitgründer Matt Mullenweg nicht nur der Vorsitzende der WordPress Foundation, sondern auch Gründer und Inhaber der Firma Automattic ist, die die gleichnamige Plattform WordPress.com betreibt, bringt einige Verwirrung mit sich.

Auf WordPress.org und allen dazugehörigen lokalen Projektseiten wie de.WordPress.org ist die Open-Source-Version von WordPress kostenlos erhältlich. Diese muss auf einem eigenen oder angemieteten Webserver installiert und selbst administriert werden.

Die von der Firma Automattic betriebene Plattform WordPress.com bietet die Möglichkeit, ohne Installation und technische Administration ein Weblog oder eine Webseite auf Basis von WordPress zu nutzen. Die Namensähnlichkeit trägt leider dazu bei, dass der Eindruck entsteht, dass die Firma Automattic die Besitzerin der Open-Source-Software sei. Dem ist nicht so, auch wenn viele Mitarbeiter der Firma, sowie der Firmengründer Matt Mullenweg hauptverantwortlich für das Open-Source-Projekt und dessen Infrastruktur sind.

Dennoch ist und bleibt WordPress eine Open-Source-Software, die beliebig erweitert werden kann.

Die WordPress Community

Eine Open-Source-Software ist aber nur so gut, wie ihre Community. Rund um WordPress hat sich eine enorme Anhängerschaft gebildet, die täglich daran mitwirkt, WordPress zu verbessern und zu erweitern.

Dank der offen zugänglichen Quell-Software ist es mit Programmier-Kenntnissen relativ leicht Erweiterungen - sogenannte Plugins - zum Grundsystem zu entwickeln. Ebenso einfach ist es, Layout-Vorlagen - sogenannte Themes - nach eigenen Vorstellungen zu entwerfen und zu installieren.

Mittlerweile gibt es viele verschiedene Geschäftsmodelle innerhalb des WordPress Ökosystem.

Neben den üblichen Webhosting-Diensten, werden auch spezielle Paket für WordPress Hosting angeboten. Zu den frei verfügbaren Plugins werden auch bei beliebten Erweiterungen Premium-Dienste wie Support und Spezial-Funktionen mit unterschiedlichen Lizenz-Modellen zugänglich gemacht. Das gilt auch für Themes. Neben den Software-Komponenten gibt es weitere Dienstleistungen wie Training, Beratung und natürlich das Konzeptionieren und Entwickeln von einfachen bis komplexen Webseite mit WordPress.

Wie kann man bei WordPress mitmachen?

Es gibt viele Möglichkeiten am Open-Source-Projekt WordPress mitzuwirken, sogar welche ohne jegliche Programmierkenntnisse. Zum einen gibt es den Einstieg als sogenannter Core-Contributor als Beteiligung an der Optimierung und Weiterentwicklung der Grundkomponenten von WordPress. Dann gibt es die Option, die Software aus dem Englischen in die eigene Muttersprache zu übersetzen. Fragen in Support-Foren zu beantworten oder das Wissen auf lokalen Meetup-Gruppen zu teilen, ist ebenfalls eine sinnvolle Art etwas beizutragen.

Weitere Information zur WordPress Community und zum Mitwirken an WordPress gibt es hier:  de.wordpress.org/mitwirken/

 

Bildnachweis: Pixabay Free Pictures

 

Der Autor:


Birgit ist seit 2012 aktiv in der deutschsprachigen sowie der globalen WordPress Community. Sie besucht regelmäßig WordCamps in Europa und USA. Nebenbei ist sie als WordPress Trainerin & Coach tätig. Wenn sie nicht unterrichtet oder Events organisiert, verbringt sie ihre Zeit mit ihren 5 Kindern, mit dem neugeborenen Enkel oder beim Genießen einer guten Tasse Kaffee auf der Terrasse. Manchmal fährt sie auch einfach mit dem Cabriolet die Sonne genießen.