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Jetzt wird es Zeit: Die DSGVO macht SSL zur Pflicht!


Veröffentlicht am 23.05.2018 von Franziska Thoms

Spätestens am Freitag, den 25. Mai 2018 ist die SSL-Verschlüsselung von Websites ein Muss. An diesem Stichtag tritt die vielseits diskutierte Europäische Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) in Kraft. Sie vereinheitlicht europaweit die Regeln zur Verarbeitung personenbezogener Daten. Wir erklären Ihnen, was SSL heißt, wie Sie Ihre Websites sicherer machen und fit für die DSGVO machen.

Eigentlich ist eine Umstellung Ihrer Websites vom Kommunikationsprotoll HTTP auf HTTPS (SSL-verschlüsselt) mit Kontaktformularen schon seit dem 1. Januar 2016 Pflicht (§ 13 Abs. 7 TMG). Auch hier war die Erhebung personenbezogener Daten mittels der Website der Grund. Allerdings sind damals nicht alle Websitebetreiber diesem Gesetz gefolgt. Im Zuge der mittlerweile fast hysterisch erwarteten Auswirkungen der DSGVO allerdings ist die Nutzung einer SSL-Verschlüsselung ein fester Bestandteil. Zudem lohnt sich diese in Hinblick auf ein besseres Google Ranking. Websitebesucher bewerten SSL-Zertifikate mit dem grünen Schloss in der Adresszeile positiv und vertrauen solchen Seiten mehr.

Was ist ein SSL-Zertifikat?

SSL steht für „Secure-Sockets-Layer“ und verschlüsselt die Kommunikation von Daten, die vom Computer zu einem Server transportiert werden. Mittlerweile wurde SSL weiterentwickelt. Das aktuelle Standard-Verschlüsselungsverfahren ist das Transport Layer Security-Protokoll (TLS). Allerdings hat sich der Name SSL so eingebürgert, dass er weiter genutzt wird. SSL-Zertifikate gibt es in unterschiedlichen Sicherheitsstufen und Preisklassen. Alle Daten, die auf diesem Weg übertragen werden, sind vor dem Zugriff durch Dritte geschützt.

Unterschiedlicher Sicherheitsgrad bei SSL-Zertifikaten

Beim Einrichten eines SSL-Zertifikats prüft der Anbieter die Echtheit der Website. Über das HTTPS-Protokoll richtet er außerdem eine verschlüsselte SSL-Verbindung ein.

Es gibt grundsätzlich drei Typen von SSL-Zertifikaten:

  1. Domain-Validierung:

Es wird überprüft, ob der Antragsteller technischen Zugriff auf die von ihm angegebene Domain hat.

  1. Inhaber-Validierung:

Der Antragsteller muss die Existenz des Unternehmens zum Beispiel durch einen Handelsregisterauszug oder Gewerbeschein nachweisen.

  1. Erweiterte Validierung:

Diese Variante unterliegt den strengsten Vergaberichtlinien. Für die Beantragung sind neben dem Handelsregisterauszug detaillierte Angaben zum Unternehmen, wie der Geschäftssitz und Ansprechpartner erforderlich. Der Besucher erkennt solch abgesicherte Seite durch eine grüne Adresszeile.

SSL-Zertifikat in wenigen Schritten einrichten

Für die Einrichtung benötigen Sie bei der DF keine fest IP-Adresse. Grundvoraussetzung ist ein gemanagter Server oder ein selbstadministriertes System. Über die Server Name Indication wird die Webseite mit ihrer Domain einer IP-Adresse zugeordnet und damit eindeutig identifiziert.

Am besten bestellen Sie das SSL-Zertifikat direkt zusammen mit dem entsprechenden Serverprodukt. Sie können es mit einem Klick auch jederzeit nachrüsten.

  • Dazu loggen Sie sich einfach ins Kundenmenü ein und wechseln Sie zum Menüpunkt „SSL-Zertifikate“. Die Bestellung ist in jedem unserer Produkte möglich.
  • Wie schnell geht das? Beim Kauf eines SSL-Zertifikats mit Domain-Validierung ist Ihre Seite innerhalb weniger Minuten nach der Bestellung auf HTTPS umgestellt. Bei Zertifikaten mit Inhabervalidierung überprüfen wir den Inhaber. Bei einfacher Inhabervalidierung müssen Sie hierfür zusätzliche Dokumente einreichen. Die Ausstellung dauert in der Regel ein bis zwei Arbeitstage. Beim Kauf eines Zertifikats mit erweiterter Inhabervalidierung wird zusätzlich der Ansprechpartner überprüft, der als Inhaber hinterlegt wurde. Er muss bei der Organisation beschäftigt sein, die das Zertifikat bestellt hat und zu dieser Bestellung berechtigt sein. Das wird durch einen Anruf über eine Telefonnummer verifiziert, die aus unabhängigen Quellen ermittelt wird. Die Ausstellung dauert in der Regel fünf bis zehn Arbeitstage.
  • Übrigens: Die SSL-Zertifikate von DomainFactory können Sie auch auf externen Servern einsetzen.
  • Die Zertifikate sind 2 Jahre gültig. Das Zertifikat wird nicht automatisch erneuert, wir benachrichtigen Sie jedoch rechtzeitig vor Ablauf per E-Mail.

Hier bestellen Sie Ihr SSL-Zertifikat bei DomainFactory!

Die andere Seite der HTTPS-Medaille

Es gibt nichts, was nur Vorteile hat: Deshalb hier ein Überblick über die Nachteile der HTTPS-Umstellung. Faktisch wird sie als komplette Umstellung Ihrer Domain gesehen, was bedeutet, dass Ihnen alle bestehenden Shares und Likes auf Ihrer Website „verloren“ gehen. Sie sind natürlich nicht weg, aber werden im Sharecount Ihres Plugins nicht mehr angezeigt. Nur mit Plugins mit Share Recovery, wie zum Beispiel Social Warefare

, werden die Shares weiter angezeigt.

Zudem sollten Sie in der WordPress-Anwendung, wenn es nicht automatisch passiert, im Adminbereich unter Einstellungen > Allgemein die neue URL eintragen. Statt ihre-Seite muss bei 

WordPress-Adresse (URL)

jetzt ihre-Seite stehen.

Zum Ändern bestehender URLs, installieren Sie zum Beispiel das Plugin

Better Search Replace. Nach der Installation suchen Sie Ihre Seite „http://ihre-seite.de“ und ersetzen alle Treffer durch „https://ihre-seite.de“.

Der letzte Schliff

Auch wenn WordPress jetzt versucht, alle Seiten über HTTPS auszugeben, klappt das nicht immer reibungslos. Es kommt zu Mixed-Content-Warnungen. Dann ist die Webseite zwar SSL-verschlüsselt, beinhaltet aber unsichere HTTP-URLs. Sie finden die Fehler durch Warnungen von Browsern wie Firefox oder Chrome. Wenn das Schloss in der Adresszeile neben Ihrer URL nicht grün, sondern rot oder gelb ist, müssen Sie noch etwas an einigen Dateien tun. Dazu klicken Sie zum Beispiel bei Firefox auf das Schloss. Es geht ein Feld auf, indem „unsichere Verbindung“ steht. Klicken Sie jetzt darauf und dann auf „Weitere Informationen“. Dort finden Sie unter „Medien“ alle Dateien, die noch nicht auf HTTPS umgestellt sind. Leider müssen Sie die Fehler händisch beheben.

Die Vorteile von SSL-Zertifikaten noch einmal zusammengefasst:

  • Besseres Google-Ranking durch HTTPS-/SSL-Verschlüsselung
  • Vollautomatische Einbindung der Zertifikate auf den DomainFactory-Servern
  • Höchste Vertrauenswürdigkeit durch optionale Inhaber-Validierung
  • ExtendedSSL durch grüne Browser-Adresszeile hervorgehoben
  • Sichere Verbindung mit bis zu 256-Bit-Verschlüsselung durch AES
  • Einbindung auf beliebig vielen externen Servern möglich

Fazit

Geschafft! Jetzt ist Ihre Website auf HTTPS umgestellt und SSL-verschlüsselt. Denken Sie daran: Wenn Sie Google Analytics oder die Search Console für das Tracken Ihres Internetauftritts nutzen, müssen Sie auch dort die neue URL einfügen. Zusätzlich sollten Sie Ihre XML-Sitemap aktualisieren. Wenn alles funktioniert hat, wird Ihre Website nun mit einem grünen Schloss vor der URL im Browser-Fenster angezeigt.

 

Mehr Infos zum Thema SSL-Zertifikat erhalten Sie auch hier:

DomainFactory FAQ - SSL-Zertifikate

 

Quellen:

https://www.meuter.de/blog/ssl-zertifikat-https-auf-webseiten-nach-der-neuen-datenschutz-grundverordnung-dsgvo/

https://www.klausoppermann.de/aktuelle-informationen-zu-datenschutzerklaerungen-ssl-verbindungen-und-kontaktformularen/

https://de.godaddy.com/blog/wordpress-seite-auf-https-umstellen/

Der Autor:


Franzi ist Social Media und Content Manager für GoDaddy und die DomainFactory, leidenschaftliche Instagrammerin und Kinogängerin. Wenn sie nicht gerade auf der Suche nach den aktuellen Trends im Kosmos der sozialen Netzwerke ist, findet man Franzi etwas Leckeres in der Küche zaubern, unterwegs in den Bergen oder einen Serien-Marathon starten.