ProcessWire: Ein CMS mit besonderer Flexibilität
Veröffentlicht am 20.02.2018 von Anna Philipp
Ein Content Management System dient zur Erstellung von Webseiten. Besondere Flexibilität bietet dafür ProcessWire: Ein sehr benutzerfreundliches CMS, das mit der durch jQuery inspirierten API und hoher Anpassbarkeit besonders an Frontent-Designer bzw. -entwickler gerichtet ist. Für Nutzer mit geringen HTML- und CSS-Erfahrungen, die lediglich ein vorgefertigtes Theme etwas anpassen möchten, ist das System jedoch weniger geeignet.Besonderheiten von ProcessWire
ProcessWire zeichnet sich insbesondere durch seine hohe Flexibilität aus und beschränkt sich dabei auf das Wesentliche eines CMS: Ein einfach strukturiertes, anpassbares Backend, dass die Entwicklung und Gestaltung des Frontend ermöglicht. Über die durch jQuery inspirierte API und mit hunderten von kostenfreien Modulen kann ein Frontend entwickelt werden, dass die Redakteure der Webseite anschließend über das Backend mit Inhalten füllen können.
Ebenso kann es aber auch nur als Framework verwendet werden, sodass das Backend nicht unbedingt eingesetzt werden muss.
Installation
ProcessWire benötigt PHP5 und eine MySQL Datenbank. Diese Voraussetzungen sind ab dem domainFACTORY Tarif MyHome Plus mit dynamischen Inhalten erfüllt.
Die Installation kann über das Kundenmenü oder manuell durchgeführt werden.
Installation über das Kundenmenü
Im Kundenmenü ist die Installation von ProcessWire unter dem Menüpunkt "Open Source Applikationen" zu finden. Klicken Sie dort unter der Registerkarte "CMS-Systeme" auf "ProcessWire installieren".
Wählen Sie die nun die gewünschte Datenbank und Domain für die Installation und legen eine Admin-Mail-Adresse sowie ein Kennwort fest. Klicken Sie dann auf "Weiter". Sie können nun noch angeben, ob die Installation direkt über die Domain oder über das Unterverzeichnis /processwire erreichbar sein soll.
Über den Button “Installation durchführen” wird die Installation gestartet.
Manuelle Installation
Der Download von ProcessWire wird ebenso wie eine Demo-Version direkt auf der Herstellerseite zur Verfügung gestellt:
Der Installationsprozess verläuft einfach nach Upload der Dateien auf den Server über den Browser.
Während des Installationsverlaufs kann aus verschiedenen site-profiles, also Installations-Profilen, gewählt werden. Fünf werden standardmäßig mitgeliefert, es besteht aber auch die Möglichkeit, selbst site-profiles zu erstellen.
Folgende Installations-Profile stehen bei der Standard-Installation zur Auswahl:
- Default (Beginner Edition)
- Default (Intermediate Edition)
- Multi-Language
- Blank
- Classic
Ebenso können auch vorgefertigte Theme installiert werden, wie es z.B. mit dem Blog Profile möglich ist. Die Auswahl an fertigen Themes ist aktuell allerdings noch sehr überschaubar.
Nach Abschluss der Installation werden die nicht installierten site-profiles entfernt und das Gewählte in "site" umbenannt.
Nach Installation "Internal Server Error" im Backend
Erfolgt die Installation auf einen domainFACTORY Server, wird es nach Abschluss der Installation beim Aufruf des Backends zu einem "Internal Server Error" kommen. Ursache dafür ist die fehlende RewriteBase in der .htaccess-Datei. Um den Fehler zu beheben, fügen Sie folgende Zeile in die .htaccess-Datei, die Sie im obersten Verzeichnis der Installation finden, ein:
RewriteBase /
Anschließend ist der Login in das Backend möglich. Dieses wird zunächst in englischer Sprache geladen, ein deutsches Sprachpaket kann aber ohne Probleme nachinstalliert werden. Auch dazu stellt der Hersteller eine Anleitung bereit:
http://de.processwire.com/#install
Backend
Das System ist modular aufgebaut, sodass sich das Backend stark durch Module erweitern lässt, ebenso können nicht benötigte Module einfach deinstalliert werden.
So kann beispielsweise das AdminTheme angepasst werden: Es stehen verschiedene Fabschemen zur Auswahl, zudem werden zwei AdminThemes direkt mitgeliefert. Im Module-Bereich kann dafür z.B. das "AdminThemeReno" aktiviert werden.
In unseren Screenshots verwenden wir das Standard-Theme mit dem deutschen Sprachpaket.
Die Inhaltsverwaltung erfolgt über einen hierarchischer Seitenbaum unter dem Punkt "Seiten", der die Struktur der Webseite abbildet und auch in der URL der Webseite wiedergegeben wird.
Die Inhalte können hier bearbeitet, angesehen und verschoben werden. Ebenso besteht die Möglichkeit, neue Seiten oder Unterseiten anzulegen
Unter "Verwaltung" werden die Templates, Felder und Sprachen verwaltet, unter "Module" die Module.
Der Menüpunkt "Zugriff" ermöglicht die Änderung der Zugriffsberechtigungen und der Benutzer.
API & Dokumentation
Die von jQuery inspirierte API ermöglicht Entwicklern die Arbeit mit ProcessWire mit ausführlicher Dokumentation und ohne Einschränkungen. Es wird lediglich in PHP programmiert, weitere Programmiersprachen-Kenntnisse werden nicht benötigt. Ein Cheatsheet gibt eine ProcessWire CheatsheetAPI Variablen, Methoden und Eigenschaften von ProcessWire, umfangreiche Beschreibungen sind hier zu finden: ProcessWire Developer API
Zusätzlich stellt die Seite www.processwire-recipes.com viele verschiedene Anleitungen zur Nutzung von ProcessWire bereit.
Durch die Freiheiten, die das System mit sich bringt, ist es sicher für viele Webseiten-Entwickler eine Alternative zu den gängigeren CMS. Und auch, wenn Software natürlich immer Geschmackssache ist, ist ProcessWire einen Versuch wert.
Und an dieser Stelle noch ein herzlicher Dank an die Entwickler von ProcessWire für die inhaltliche Unterstützung bei der Erstellung des Blog-Artikels!